Verhinderter Anschlag Dschihad-Union bekennt sich
11.09.2007, 18:52 UhrDie islamistische Dschihad-Union hat sich zu den geplanten Anschlägen in Deutschland bekannt und damit bisherige Erkenntnisse der Ermittler bestätigt. Die Sicherheitsbehörden hielten eine im Internet veröffentlichte Erklärung für authentisch, teilte das Bundesinnenministerium mit.
Die demnach für Ende 2007 geplanten Anschläge richteten sich gegen den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein sowie amerikanische und usbekische Konsulareinrichtungen in Deutschland. Mit den Anschlägen hätten die Terroristen eine Schließung des auch von Deutschland genutzten Luftwaffenstützpunkt Termez in Usbekistan erreichen wollen, hieß es.
Die Veröffentlichung im Internet fügt sich laut Innenministerium in die bisherige Erkenntnislage der Strafverfolgungsbehörden ein. Durch die Festnahme von drei mutmaßlichen Terroristen in der vergangenen Woche im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) sei die Gefährdung im konkreten Fall gebannt. "Die Bekennung unterstreicht jedoch die fortbestehende Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus", betonte das Innenministerium.
Die drei verhafteten jungen Männer wurden nach Medienberichten vom Wochenende aus Pakistan gesteuert und sollten ihre Anschläge noch im September verüben. Darauf habe ihr Ansprechpartner von der Terrororganisation Islamische Dschihad-Union gedrungen, berichteten Zeitungen und der "Spiegel". Offiziell bestätigt wurde, dass die Männer in Frankreich bereits drei Kleintransporter gekauft hätten. Es gebe aber keinen Beweis für die Aussage eines anonymen Ermittlers im "Focus", dass diese Fahrzeuge für Autobomben gedacht waren.
Nach der Verhaftung der drei Terrorverdächtigen vor einer Woche richten sich die Ermittlungen laut Südwestrundfunk gegen einen weiteren Mann aus Ulm. Dabei soll es sich um einen 22-jährigen Deutsch-Türken handeln, der sich derzeit in der Türkei aufhalte. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wollte den Bericht am Dienstag nicht kommentieren.
Quelle: ntv.de