Politik

Deutsche Kinder als Terrorkämpfer Dschihad lockt 13-Jährigen an

IS-Terrorkämpfer üben offenbar auch auf deutsche Kinder eine Faszination aus.

IS-Terrorkämpfer üben offenbar auch auf deutsche Kinder eine Faszination aus.

(Foto: REUTERS)

Die Terrormiliz Islamischer Staat zieht auch deutsche Teenager in ihren Bann. Der Verfassungsschutz kennt mindestens 24 minderjährige Terrorkämpfer. Der Jüngste ist erst 13 Jahre. Auch Liebe suchende Mädchen reisen in die Gebiete der Islamisten.

Die Begeisterung in der deutschen Salafistenszene für die Terrormiliz "Islamischer Staat" erfasst nach Informationen des Verfassungsschutzes auch Heranwachsende. Mindestens zwei Dutzend Minderjährige aus Deutschland sollen sich nach Erkenntnissen des Bundesverfassungsschutzes Islamisten in Syrien und im Irak angeschlossen haben. "Der jüngste war 13 Jahre alt", sagte Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen der "Rheinischen Post".

Auch junge Frauen seien unter den Ausgereisten. "Vier minderjährige Frauen reisten mit der romantischen Vorstellung einer Dschihad-Ehe aus und haben junge Männer geheiratet, die sie als Kämpfer über das Internet kennengelernt hatten." Fünf Minderjährige mit Kampferfahrung seien nach Deutschland zurückgekehrt.

Nach Angaben des Innenministeriums haben rund 400 radikalisierte Menschen Deutschland verlassen. Ihr Reiseziel war in den meisten Fällen der Machtbereich des extremistischen Islamischen Staates (IS) in Syrien und dem Irak. Über 100 sind demnach bereits nach Deutschland zurückgekehrt, viele von ihnen frustriert und mit Kampferfahrung.

Auf die minderjährigen Islamisten sei der Verfassungsschutz durch ausländische Dienste aufmerksam geworden oder weil die Eltern ihre Kinder als vermisst gemeldet hätten, sagte Maaßen. "Ein großer Teil verfügte über einen Migrationshintergrund, viele hatten keinen festen Halt in der deutschen Gesellschaft."

Die Jugendlichen seien oft in der Schule gescheitert oder fühlten sich in ihrer Familie nicht zu Hause. "Die Radikalisierung erfolgt oft kompromisslos, wie etwa der Fall eines Pizzaboten aus Dinslaken zeigt, der als Selbstmordattentäter viele Menschen mit in den Tod riss", berichtete der Verfassungsschutz-Chef.

Quelle: ntv.de, dsi/rts/dpa

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