Politik

Vier Monate in IS-Geiselhaft Dschihadisten lassen junge Kurden frei

Das Leben von vermeintlich Ungläubigen gilt den Dschihadisten des IS normalerweise nicht viel. Überraschend lassen die Kämpfer 70 kurdische Schüler frei, die sie monatelang festgehalten haben. Einige bleiben aber in Geiselhaft - mit ungewissem Schicksal.

Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) lässt laut Aktivisten mehr als 70 kurdische Schüler frei, die sie im Mai im Norden Syriens entführte. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, die Eltern hätten die Freilassung der Schüler im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gemeldet. Sie gehörten demnach zu einer Gruppe von 153 Schülern, die am 29. Mai in Aleppo auf dem Rückweg in ihre Heimatstadt Ain al-Arab verschleppt worden waren.

Laut der Beobachtungsstelle wurden in den Tagen nach der Entführung 37 Schüler freigelassen, darunter die zehn Mädchen der Gruppe. Fünf weitere konnten entkommen. Auch nach der Freilassung der 70 Schüler blieben nun aber noch rund 30 Jugendliche in der Gewalt der IS-Miliz, erklärte die Beobachtungsstelle. Demnach werden sie weiter festgehalten, weil sie Verwandte in kurdischen Parteien haben, die gegen die Dschihadisten kämpfen. Warum die anderen Schüler freigelassen wurden, ist unklar.

Die IS-Kämpfer rücken seit zwei Wochen auf Ain al-Arab, von den Kurden Kobane genannt, an der türkischen Grenze vor. Die Kämpfe zwangen rund 160.000 Menschen zur Flucht.

Quelle: ntv.de, hla/AFP

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