Politik

Nach Anschlag in Amman Dutzende Festnahmen

Nach der Ermordung eines US-Diplomaten in der jordanischen Hauptstadt Amman sind am Dienstag Dutzende Menschen festgenommen worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Auf der Suche nach dem Täter hätten Sicherheitskräfte landesweit Razzien ausgeführt, hieß es. Aus Oppositionskreisen verlautete, Schauplatz der Razzien seien Flüchtlingslager, verschiedene Bezirke von Amman und weitere Städte gewesen, darunter Maan. In Maan sei der Extremisten-Anführer Abu Sajaff bei einer Schießerei verletzt worden, nachdem er versucht habe, den Sicherheitskräften zu entkommen, hieß es im Umfeld Sajaffs.

Der Diplomat Lawrence Foley war am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit aus nächster Nähe vor seinem Haus erschossen worden. Der 62-Jährige war leitender Mitarbeiter der US-Behörde für Internationale Entwicklungsarbeit (USAID) in Amman. Die Ermittler gehen von einem politischen Attentat aus. Dies ergäben die Beweismittel am Tatort, wie US-Vertreter mitteilten.

Die arabische Tageszeitung "El Kuds el Arabi" veröffentlichte die Erklärung einer bislang unbekannten Gruppe namens "Schurafa el Urdon" (die Ehrenwerten Jordaniens), die sich zu dem Anschlag bekannte. Von offizieller Seite wurde die Erklärung jedoch als Scherz zurückgewiesen. Eine solche Gruppe existiere nicht, hieß es.

Jordanien hat die USA bei dem von ihnen ausgerufenen Krieg gegen den Terrorismus unterstützt und wurde in US-Medienberichten wiederholt als Aufmarschbasis für Militäraktionen gegen Irak genannt. Nicht zuletzt infolge der amerikanischen Irak-Politik sowie der Haltung der USA im Nahost-Konflikt ist die Stimmung in der Bevölkerung Jordaniens allerdings wahrnehmbar anti-amerikanisch.

Quelle: ntv.de

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