Politik

Merkel und Hollande im Stadion EU-Politik hinter den Rängen

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(Foto: dpa)

Zur Vorbereitung des EU-Gipfels suchen sich die deutsche Kanzlerin und der französische Präsident dieses Mal einen besonderen Ort aus. Sie treffen sich zu einem "kurzen, aber intensiven" Gespräch in den Stadionkatakomben. Der Rest des Abends gehört dem Fußball.

Vor dem EU-Haushaltsgipfel haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef François Hollande über Möglichkeiten einer Einigung im seit Monaten andauernden Budgetstreit beraten. Beide Politiker führten unmittelbar vor dem Anpfiff des Fußball-Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Frankreich im Pariser Stade de France ein "kurzes, aber intensives Vorbereitungsgespräch" für den Gipfel, wie ein deutscher Regierungssprecher sagte.

Es sei um Möglichkeiten gegangen, wie bei dem am Donnerstag beginnenden Gipfel in Brüssel "eine Einigung aussehen könnte", sagte der Regierungssprecher, ohne weitere Angaben zum Verlauf des rund dreiviertelstündigen Gesprächs zu machen. Am Nachmittag hatte ein Regierungsvertreter in Berlin gesagt, es gehe bei dem Treffen nicht darum, für den Gipfel einen "förmlichen deutsch-französischen Vorschlag zu machen": "Es geht darum, die deutschen und französischen Positionen so abzustimmen, dass wir mit einer gleichen Grundausrichtung in die Verhandlungen gehen."

Einigung im Haushaltsstreit gesucht

Ein Vertreter des Elysée-Palasts sagte nach dem Gespräch, während Hollande und Merkel dem Fußball-Länderspiel beiwohnten, beide Politiker hätten ihren Willen bekräftigt, dass die EU-Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfel eine "gute Einigung" erzielten.

Über die sogenannte Finanzielle Vorausschau für die Jahre 2014 bis 2020 wird seit Monaten gestritten. Die EU-Kommission fordert ein Budget in Höhe von gut einer Billion Euro und wird dabei vom Europaparlament unterstützt. Ein erster Versuch, den Streit beizulegen, scheiterte im November. Ein Vorschlag von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, den Kommissionsentwurf um rund 80 Milliarden Euro zu kürzen, ging vor allem Deutschland und Großbritannien nicht weit genug. Van Rompuy will nun am Donnerstag einen neuen Kompromissvorschlag machen. Ob auf dem Gipfel aber eine Einigung gelingt, ist ungewiss.

Quelle: ntv.de, AFP

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