Politik

Mitgliedsstaaten wollen kooperieren EU plant Anti-Terror-Netzwerk

Was sind die möglichen Anschlagsziele in Europa, und wer ist potentieller Täter? Auf Initiative Spaniens wollen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union im Kampf gegen den Terrorismus jetzt besser kooperieren. In einem Netzwerk sollen Teilaufgaben auf verschiedene Abwehrzentren verteilt werden – auch in Deutschland.

Zapatero hat den Ratsvorsitz seit Beginn des Jahres inne.

Zapatero hat den Ratsvorsitz seit Beginn des Jahres inne.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Regierung in Madrid beabsichtige die Bildung eines Komitees, das die Arbeit der verschiedenen Terror-Abwehrzentren der EU-Mitgliedsstaaten bündeln soll, schrieb die Zeitung "El País". Der Initiative Spaniens hätten sich bereits acht Länder angeschlossen: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Belgien, Dänemark, Italien und Portugal.

Ziel sei ein direkter und schneller Informationsaustausch über mutmaßliche Terroristen und potenzielle Anschlagsziele. Das vereitelte Flugzeug-Attentat von Detroit habe die Notwendigkeit einer besseren Koordination bewiesen. Auch solle eine Arbeitsteilung zwischen den Fahndern der verschiedenen Länder erreicht werden.

Treffen alle sechs Monate

"Es macht keinen Sinn, wenn wir alle ständig zur gleichen Zeit das Internet nach Terrorgefahren durchsuchen. Besser wäre es, die Arbeit aufzuteilen und die Ergebnisse dann auszutauschen", zitierte die Zeitung einen Verantwortlichen des spanischen Innenministeriums. Das Antiterror-Komitee solle einen rotierenden Vorsitz bekommen und sich alle sechs Monate treffen.

Spanien hatte nach den islamistischen Anschlägen vom 11. März 2004 in Madrid ein nationales Terror-Abwehrzentrum gebildet. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass es im Vorfeld zwischen Polizei, Guardia Civil und Geheimdienst große Lücken beim Austausch relevanter Informationen über die terroristische Bedrohung gegeben hatte. Bei den Bombenanschlägen auf mehrere Nahverkehrszüge im Raum Madrid waren damals 191 Menschen getötet und mehr als 1800 verletzt worden. Spanien hat bis zum 30. Juni die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Quelle: ntv.de, dpa

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