Für die Förderung von Öl Ecuador beutet Naturpark aus
04.10.2013, 09:22 Uhr
Eine Pipeline im Yasuní-Nationalpark.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Yasuní-Nationalpark in Ecuador ist für Umweltschützer ein einzigartiges Juwel, die Unesco erklärte ihn zum Biosphärenreservat. Das Juwel ist allerdings bedroht sein, denn Ecuadors Parlament stimmt einem folgenschweren Gesetz zu.
Das Parlament Ecuadors hat der Regierungsinitiative zur Erdölerschließung im Nationalpark Yasuní zugestimmt. Die Abgeordneten bewilligten mit 108 zu 25 Stimmen die Ausbeutung von Erdölreserven in nicht mehr als 0,1 Prozent des von der Unesco zum Biosphären-Reservat erklärten Naturparks in Nordosten Ecuadors.
Staatschef Rafael Correa hatte Mitte August die Zustimmung des Parlaments beantragt, nachdem er die sogenannte ITT-Initiative für gescheitert erklärt hatte. Die Initiative sah den Verzicht auf das Erdöl vor, wenn die Industrienationen im Gegenzug einen solidarischen Ausgleichsbetrag in einen Fonds einzahlten. In sechs Jahren seien mit 13,3 Millionen Dollar (knapp 10 Mio Euro) jedoch nur 0,37 Prozent des erwarteten Betrags eingegangen, begründete Correa die Aufgabe der nach den Ölfeldern von Ishpingo, Tambococha und Tiputini (ITT) benannten Initiative.
Der Gewinn aus den Ölfeldern wird auf 18,3 Milliarden Dollar (knapp 14 Mrd Euro) geschätzt. Mit der Förderung kann in fünf Jahren begonnen werden.
Die Ölförderung im 950.000 Hektar großen Yasuní -Park ist höchst umstritten, gilt er doch als einer der Orte mit der weltweit größten Artenvielfalt. Auch leben hier zwei indigene Gruppen in freiwilliger Isolation vom Rest der Welt. Bei einer Ausbeutung der Ölreserven, so die Befürchtung von Menschenrechtlern und Umweltschützern, könnten die Stämme zum Untergang verdammt und das Gebiet in weiten Teilen verseucht werden.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa