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Hochkonzentrierte Substanzen Ecuadors Präsident Noboa meldet Giftanschlag mit Schokolade

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Daniel Noboa hat US-Präsident Trump eine Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen angeboten.

Daniel Noboa hat US-Präsident Trump eine Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen angeboten.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Gewalt und Proteste sorgen in Ecuador für Unruhe. Das Militär kämpft erfolglos gegen den Drogenhandel. Am Wagen des ecuadorianischen Präsidenten Noboa finden sich Anfang Oktober angeblich Spuren von Einschüssen. Die Regierung spricht von einem Mordversuch. Jetzt kommt es wohl erneut zu einem Vorfall.

Der ecuadorianische Präsident Daniel Noboa soll eigenen Angaben zufolge Zielscheibe eines Giftanschlags gewesen sein - mit Schokolade und Marmelade. Die ihm bei einer öffentlichen Veranstaltung überreichten Nahrungsmittel seien mit "hochkonzentrierten" Substanzen versetzt gewesen, sagte Noboa dem US-Sender CNN.

Die giftigen Stoffe könnten nicht "zufällig" in die Schokolade und Marmelade geraten sein, betonte der 37-jährige Staatschef. Laut Noboa verfügt sein Team über Beweise für einen Vergiftungsversuch. Die Militäreinheit, die für den Schutz des Präsidenten zuständig ist, schaltete die Staatsanwaltschaft ein.

Es ist das zweite Mal, dass die Noboa-Regierung von einem Anschlag auf den rechtsgerichteten Staatschef berichtet. Anfang Oktober hatte die Regierung mitgeteilt, dass an Noboas Wagen Spuren von Einschüssen gefunden worden seien, nachdem der Präsidentenkonvoi an einer Menge von Demonstranten vorbeigefahren sei, die gegen die hohen Spritpreise demonstrierten. Verteidigungsminister Gian Carlo Loffredo sprach von einem "Mordversuch".

Indigene in Ecuador demonstrieren seit Ende September mit Straßenblockaden gegen die steigenden Treibstoffpreise. Insgesamt ist die Lage in dem südamerikanischen Land von wachsender Gewalt und sozialer Unruhe geprägt.

Das zwischen Kolumbien und Peru – den beiden weltgrößten Produzenten von Kokain – gelegene Ecuador hat sich zu einem wichtigen Transitland für den Drogenhandel entwickelt. Kartelle und Banden kämpfen um Reviere und um Schmuggelrouten, über die Kokain und andere Drogen aus den Nachbarländern unter anderem in die USA gelangen.

Der im April wiedergewählte Präsident Daniel Noboa geht bereits mit Hilfe des Militärs gegen Drogenbanden vor und hat US-Präsident Donald Trump eine Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen angeboten. Noboa hat in mehreren Provinzen den Notstand ausgerufen und Truppen zur Bekämpfung der Drogenbanden entsandt, bislang allerdings mit geringem Erfolg.

Quelle: ntv.de, gut/AFP

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