Politik

Wichtige Unterstützung Edwards für Obama

Der demokratische Bewerber für die Präsidentschaftswahlen in den USA, Barack Obama, hat wichtige Unterstützung bekommen. Nach monatelanger Zurückhaltung erklärte der aus dem Rennen ausgeschiedene frühere US-Senator John Edwards, er unterstütze Obama.

"Wie die Wähler der Demokraten habe auch ich meine Wahl getroffen", sagte Edwards vor jubelnden Anhänger Obamas in Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan.

Edwards erklärte, Obama habe sich seinem Programm zur Halbierung der Armut in den USA binnen zehn Jahren verpflichtet. Zugleich lobte er auch Obamas Kontrahentin Hillary Clinton als "Frau aus Stahl". Es sei sehr schwer, jeden Tag vor die Menschen zu treten und zu kämpfen, wie Clinton dies tue, sagte Edwards, der sich Ende Januar aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen hatte. "Wir werden dank ihrer Arbeit im Herbst einen stärkeren Kandidaten haben", sagte Edwards über Clinton.

"Obama schafft ein Amerika"

"Es gibt einen Mann, der in seinem Herzen weiß, dass es Zeit ist, ein Amerika zu schaffen, nicht zwei. Dieser Mann heißt Barack Obama", so Edwards weiter. Die "zwei Amerikas", die Spaltung der USA in Arm und Reich, ist eines der zentralen Themen von Edwards. Der frühere Senator von North Carolina gilt als "Anwalt des kleinen Mannes" und ist bei weißen Arbeitern beliebt - eine Wählergruppe, die Clinton weitaus besser erreicht als Obama.

Nach Edwards Rede versprach Obama, als Präsident darauf hinzuarbeiten, "jeden Amerikaner aus der Armut zu erheben". In den USA sollte niemand obdachlos und hungrig sein, sagte er.

Hillary Clinton "entschlossener denn je"

Clintons Wahlkampfleiter Terry McAuliffe sagte nach Edwards Ankündigung, Clintons Team respektiere Edwards. Aber das jüngste Vorwahlergebnis in West Virginia zeige, dass die Entscheidung im Rennen zwischen den demokratischen Kandidaten noch nicht gefallen sei.

Clinton erzielte in dem industriell geprägten Bundesstaat am Dienstag mit 67 Prozent der Stimmen den erwarteten klaren Sieg. Obama kam lediglich auf 26 Prozent der Stimmen. Seine Führung in der Gesamtwertung der US-Demokraten ist aber unangefochten. Clinton erklärte zum wiederholten Male, sie sei "entschlossener denn je", ihre Kampagne bis zum Ende der Vorwahlen am 3. Juni fortzuführen. "Der Wahlkampf geht weiter", sagte sie.

Obama fehlen noch 140 Stimmen

Nach der Zählung von CNN kommt Obama derzeit auf 1884 Delegierte, Clinton auf 1718. Damit fehlen Obama für den Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August gut 140 Delegierte. Clinton bräuchte noch mehr als 308 Delegierte für eine Mehrheit. Den Ausschlag werden die 800 Superdelegierten geben. Rund 240 haben sich noch nicht entschieden, eine knappe Mehrheit der übrigen Superdelegierten hat sich bislang für Obama ausgesprochen.

Edwards hat bei den Vorwahlen in drei Staaten insgesamt 19 Delegiertenstimmen gewonnen. Diesen Delegierten steht es aber praktisch frei, für wen sie stimmen, unabhängig von der Empfehlung Edwards'.

Quelle: ntv.de

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