Politik

3,5 Prozent mehr Einigung bei Versicherungen

In der Versicherungsbranche haben die Tarifparteien in der Nacht eine Einigung erzielt. Danach sollen die Gehälter der rund 240.000 Beschäftigten um 3,5 Prozent steigen. Wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Verhandlungsort München weiter mitteilte, gilt die Erhöhung von Juli an für 15 Monate. Für den laufenden Monat sei eine Einmalzahlung von hundert Euro vereinbart worden.

Die Arbeitgeber hatten in der dritten Tarifrunde ein erstes Angebot von 3,3 Prozent vorgelegt, die Gewerkschaft forderte 6,5 Prozent. Zusätzlich einigten sich die Tarifparteien auf die Anschubfinanzierung zur Altersvorsorge und eine gemeinsame Erklärung zur Beschäftigungssicherung.

Die ver.di-Tarifkommission habe der Einigung "mit großer Mehrheit" zugestimmt, so Verhandlungsführer Hinrich Feddersen, der sich mit dem Ergebnis zufrieden zeigte. Der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen betonte in einer Presseerklärung, ver.di habe im Streit um die Sicherung der Arbeitsplätze in der privaten Krankenversicherung eingelenkt.

Bankenpläne abgelehnt

Unterdessen wies ver.di-Chef Frank Bsirske Pläne der Banken zurück, freiwillig höhere Gehälter ohne einen Tarifabschluss anzubieten. "Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen. Die Beschäftigten wollen spürbar mehr Lohn mit Tarifschutz und keinen Gnadenakt." Die Gewerkschaft fordert für die 460.000 Bankangestellten Einkommenserhöhungen um 6,5 Prozent. Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt.

Baustreiks jetzt überall

Am fünften Streiktag im Baugewerbe wurde nach Angaben der Gewerkschaft mit Beginn der Frühschicht bundesweit auf rund 1.500 Baustellen die Arbeit niedergelegt. Wie die IG BAU in Frankfurt am Main mitteilte, wurde mit Beginn der Frühschicht auf zusätzlich 300 Baustellen die Arbeit niedergelegt. Damit seien mehr als 20.000 Beschäftigte im Ausstand.

Nach Angaben eines Sprechers ist die Motivation nach wie vor hoch. Die IG BAU sei darauf vorbereitet, mit einer ständigen Ausdehnung der Aktionen in der kommenden Woche den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Mitte der Woche hatten Arbeitgeber und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt bekannt gegeben, sie wollten für Anfang nächster Woche einen Termin zur Wiederaufnahme der Verhandlungen festlegen.

Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 850.000 Beschäftigten der Bauindustrie 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt und lehnt eine Nullrunde bei den Mindestlöhnen in Ostdeutschland ab. Nach Gewerkschaftsangaben hatten die Arbeitgeber zuletzt eine reale Lohnerhöhung von 1,75 Prozent angeboten.

Quelle: ntv.de

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