Öffentlicher Dienst Einigung steht bevor
28.02.2009, 18:53 UhrIn den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft zuversichtlich für eine rasche Einigung gezeigt. Beide Seiten vertagten die Gespräche am Abend auf Sonntag. "Wir hoffen, dass wir morgen ein Ergebnis präsentieren können", sagte in Potsdam der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring. Verdi-Chef Frank Bsirske bezeichnete das Klima der Gespräche als konstruktiv. Details zum Stand der Verhandlungen nannten beide Seiten nicht.
Ein Verdi-Sprecher hatte zuvor gesagt, es gebe Bewegung in den Verhandlungen. Diese würden mit großer Intensität geführt. "Beide Seiten sind ernsthaft bemüht", betonte er.
Die Tarifparteien waren mit weit auseinander liegenden Positionen in die am Samstag begonnene vierte Verhandlungsrunde für die rund 700.000 Beschäftigten der Länder gegangen: Das Angebot der Arbeitgeber sah eine einmalige Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,2 Prozent zum 1. Juli bei einer Laufzeit bis Ende 2010 vor. Für die ersten sechs Monate 2009 solle es keinen Aufschlag geben. Diesen Vorschlag hatten die Gewerkschaften als unzumutbar abgelehnt. Verdi forderte acht Prozent mehr Lohn und einen Sockelbetrag von 200 Euro im Monat für die gering vergüteten Berufsgruppen.
Massive Streiks
Mit massiven Warnstreiks hatten die Beschäftigten ihre Forderung in den vergangenen Tagen untermauert. Auch vor dem Potsdamer Hotel, in dem die Verhandlungen stattfanden, demonstrierten Gewerkschaftsmitglieder lautstark.
In den vergangenen Tagen hatte es erste Zeichen aus dem Arbeitgeberlager gegeben, das derzeitige Angebot aufzustocken. Baden-Württembergs Finanzminister Willi Stächele brachte eine Stufenlösung für die Gehaltserhöhung ins Spiel. Sollten die Verhandlungen scheitern, will Verdi eine Urabstimmung einleiten. Dann drohen ab Mitte März unbefristete Streiks.
Quelle: ntv.de