Politik

Aufrüstung an Bord El Al nimmt Raketen mit

Die israelische Luftfahrtgesellschaft El Al hat in mehrere ihrer Flugzeuge Raketenabwehrsysteme eingebaut. Die Anlagen seien die zivile Variante eines Systems, das bereits in Militärmaschinen eingesetzt werde, berichteten israelische Medien am Dienstag. Es wird bereits seit Jahren in militärischen Transportmaschinen wie der "Transall" oder der "Hercules" eingesetzt.

Die hitzegeleiteten Raketen würden identifiziert und mit Glühkörpern abgelenkt. Das von Israel Aircraft Industries (IAI) entwickelte Gerät kostet etwa rund 800.000 Euro pro Flugzeug. Die israelische Regierung habe die ersten Ausrüstungen finanziert, weitere Anlagen müssten von El Al bezahlt werden, hieß es in den Berichten. Dies werde die Flugpreise erhöhen.

Erst vor einigen Tagen wurden zwei El-Al-Maschinen über Kanada umgeleitet, weil es Informationen über einen geplanten Raketenanschlag gab. US-Behörden haben in den vergangenen 20 Jahren mehr als 30 Versuche dokumentiert, bei denen Zivilflugzeuge mit Raketen abgeschossen werden sollten. Mehrfach sind solche Attentate geglückt. An den Waffen besteht kein Mangel, weil die Rüstungsindustrie in Ost und West Hunderttausende Systeme produziert hat, die auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden. "Diese Raketen sind einfach zu benutzen, leicht zu verstecken und zu transportieren sowie extrem wirksam", warnt IAI. Experten haben berechnet, dass die Ausstattung aller Zivilflugzeuge mit Abwehrsystemen ein Milliardengeschäft wäre.

Die Fluglinie El Al in Tel Aviv wollte sich zu den Berichten nicht äußern, dementiert diese aber auch nicht. "El Al hat nie und wird nie auf Fragen zum Schutz und zur Sicherheit antworten", sagte ein Sprecher der Fluglinie.

Quelle: ntv.de

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