Politik

TV-Sender geschlossen El-Kaida-Chef meldet sich

Der neue El-Kaida-Anführer im Irak hat sich offenbar in einer Tonaufzeichnung zu Wort gemeldet und die Moslems weltweit zur Unterstützung aufgerufen. "Legt Eure Hände in unsere Hände. Unser Feind hat seine Reihen geschlossen. Nun ist der Zeitpunkt, sich ebenfalls zusammenzuschließen", hieß es in der Audiobotschaft, die der arabische Fernsehsender Al-Dschasira am Donnerstag ausstrahlte. Nach Angaben des Senders handelt es sich bei dem Sprecher um den irakischen El-Kaida-Chef Abu Hamsa al-Muhadschir.

Hinrichtungen im Irak

In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind 27 Menschen hingerichtet worden, die als "Terroristen" zum Tode verurteilt worden waren. Das berichtete der staatliche Fernsehsender Al-Irakija am Donnerstag. Drei der Verurteilten wurden vor der Hinrichtung im Fernsehen vorgeführt. Ihre Gesichter waren aber nicht zu erkennen, da man ihnen schwarze Tüten über die Köpfe gestülpt hatte. Im Irak sterben Angeklagte, die zum Tode verurteilt sind, entweder durch den Strang oder durch Erschießen.

TV-Sender geschlossen

Die irakische Regierung verhängte unterdessen ein einmonatiges Arbeitsverbot gegen den Nachrichtensender Al-Arabija. Der staatliche TV-Sender Al-Irakija berichtete, das Büro des arabischen Satellitensenders werde für diesen Zeitraum geschlossen. Eine Begründung wurde nicht gegeben. Al-Arabija hat seinen Hauptsitz in Dubai und ist neben dem in Katar beheimateten Sender Al-Dschasira der meistgesehene Nachrichtensender. Das Bagdad-Büro von Al-Dschasira hatte die irakische Führung schon 2004 wegen der aus ihrer Sicht zu positiven Berichterstattung über die Aufständischen geschlossen.

Wieder tödliche Anschläge

Bei Anschlägen starben in Bagdad am Donnerstag 18 Menschen. Ein Selbstmordattentäter riss neben einer Tankstelle im Osten von Bagdad neun Menschen mit in den Tod, darunter drei Polizisten. Nach Angaben des Innenministeriums wurden durch die Autobombe 17 weitere Iraker verletzt. Extremisten, denen es darum geht, auf einmal möglichst viele Menschen zu töten, zünden ihre Sprengsätze immer häufiger vor Tankstellen, weil dort wegen der Benzinknappheit stets großer Andrang herrscht. Bei dem Angriff vom Donnerstag brannten 20 Autos aus, die Stoßstange an Stoßstange vor den Zapfsäulen gestanden hatten.

Ein zweiter Selbstmordattentäter sprengte sich in der Innenstadt neben einer Polizeipatrouille in die Luft und tötete drei Polizisten. 15 Menschen erlitten Verletzungen, die meisten von ihnen waren Zivilisten. Bei weiteren Anschlägen kamen vier Menschen ums Leben. Die US-Armee berichtete am Donnerstag, Aufständische hätten am Vortag in der westlichen Anbar-Provinz und in der sunnitischen Enklave Howeidscha bei Kirkuk zwei amerikanische Soldaten getötet.

Quelle: ntv.de

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