Politik

Eignungskriterien für Adoptionen Eltern nicht über 40 Jahre alt

Eine Adoption ist laut Bürgerlichem Gesetzbuch nur zulässig, "wenn sie dem Wohl des Kindes dient und zu erwarten ist, dass ein Eltern-Kind-Verhältnis entsteht". Die Adoption wird vom Vormundschaftsgericht ausgesprochen. Die Eltern müssen mindestens 25 Jahre alt sein. Das Kind oder sein Vormund muss in die Adoption einwilligen. Ist die Adoption gültig, hat das Kind dieselben Rechte wie leibliche Nachkommen.

Über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus gelten weitere Eignungskriterien: Adoptiveltern sollen "mit hoher Wahrscheinlichkeit bis über die Pubertät hinaus als belastbare Bezugsperson zur Verfügung stehen". Daher ist gewünscht, dass sie nicht über 40 Jahre älter als ihr Adoptivkind und körperlich gesund sind.

Auslandsadoptionen unterliegen seit 2002 neuen Bestimmungen, nachdem Deutschland dem "Haager Übereinkommen" beigetreten ist. Das Abkommen soll sicherstellen, dass Adoptionen zwischen Unterzeichner- Staaten gleichen Standards unterliegen. Die Behörden im Heimatland des Kindes müssen prüfen, ob die leiblichen Eltern der Adoption zugestimmt haben und dass keine illegalen Zahlungen geflossen sind.

Die Zahl der Adoptionen geht seit Jahren zurück. 2003 wurden nur noch 5330 Kinder und Jugendliche adoptiert, 39 Prozent weniger als noch 1993. Auf einen zur Adoption vorgemerkten Minderjährigen kamen 13 mögliche Adoptiveltern. Knapp zwei Drittel der adoptierten Minderjährigen wurde von einem Stiefelternteil oder von Verwandten angenommen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.

Adoptionen aus dem Ausland haben an Bedeutung gewonnen. Eines von drei adoptierten Kindern (1720) hatte 2003 nicht die deutsche Staatsangehörigkeit: 911 kamen aus dem europäischen Ausland, überwiegend aus osteuropäischen Ländern wie Russland (297) und Polen (83). 456 stammten aus Asien, 208 aus Nord- und Südamerika, 130 aus Afrika.

Für eine Auslandsadoption gibt es nach Expertenmeinung verschiedene Motive. Stehen für einige Adoptionswillige laxere Bestimmungen und kürzere Wartezeiten im Vordergrund, so beschreiten andere diesen Weg, um benachteiligten Kindern eine Zukunftsperspektive bieten zu können.

Quelle: ntv.de

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