Politik

144 Jahre nach Lincoln Entschuldigung für Sklaverei

Der US-Senat hat sich in einer Resolution für das Unrecht der Sklaverei entschuldigt. Die Entschließung "erkennt an, dass Sklaverei fundamentales Unrecht, Grausamkeit, Brutalität und Unmenschlichkeit" bedeute.

Abraham Lincoln schaffte die Sklaverei 1865 ab. Im selben Jahr wurde er ermordet.

Abraham Lincoln schaffte die Sklaverei 1865 ab. Im selben Jahr wurde er ermordet.

(Foto: AP)

Der US-Senat hat sich in einer Resolution für das Unrecht der Sklaverei entschuldigt. Die Entschließung "erkennt an, dass Sklaverei fundamentales Unrecht, Grausamkeit, Brutalität und Unmenschlichkeit" bedeute. Sie sei eine Entschuldigung im Namen des amerikanischen Volkes für die Untaten gegen Afro-Amerikaner und ihre Vorfahren, die unter der Sklaverei und rassistischen Jim-Crow-Gesetzen gelitten hätten, heißt es in der einstimmig beschlossenen Resolution, die allerdings ausdrücklich keine Entschädigungszahlungen vorsieht.

Das US-Repräsentantenhaus hatte voriges Jahr erstmals auf Bundesebene eine ähnliche, ebenfalls nicht-bindende Entschließung verabschiedet. Eine Reihe von Bundesstaaten billigten bereits vergleichbare Resolutionen. Das US-Abgeordnetenhaus muss nun erneut über das Papier abstimmen, weil sich die Zusammensetzung der Kammer bei der Wahl im November geändert hat. Weil sie unverbindlich ist, muss Präsident Barack Obama die Resolution nicht unterzeichnen.

"Man fragt sich, warum wir das nicht schon vor 100 Jahren getan haben", sagte der demokratische Senator Tom Harkin, der die Resolution eingebracht hatte. "Es ist wichtig, eine kollektive Antwort auf ein kollektives Unrecht zu haben". Auch die Konservativen unterstützen die Entschuldigung. "Es bringt nicht alles in Ordnung, aber die Anerkennung (des Unrechts) ist wichtig", sagte der republikanische Senator Sam Brownback.

Die sogenannten Jim-Crow-Gesetze galten zwischen 1870 und 1965 vor allem im Süden der USA und verweigerten Afro-Amerikanern die Möglichkeit der Wahl und weitere Bürgerrechte. Sie schrieben zudem die Rassentrennung fest. Teile der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA fordern seit Jahren Entschädigungszahlungen an die Nachfahren der Sklaven für das jahrhundertelang erlittene Unrecht.

Quelle: ntv.de, dpa

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