Politik

"Perversion des Liberalismus" Enttäuschte FDPler gründen neue Partei

"Wir brauchen eine neue liberale Partei!" lautet der Aufruf der FDP-Kritiker.

"Wir brauchen eine neue liberale Partei!" lautet der Aufruf der FDP-Kritiker.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die FDP dient seit dem Fiasko bei der vergangenen Bundeswahl fast nur noch als Beispiel für den Untergang einer Partei. 35 ehemalige FDP-Mitglieder wollen eine neue, bessere liberale Partei gründen. Das verkünden sie bewusst vor der Sachsen-Wahl.

Enttäuschte ehemalige Mitglieder der FDP wollen eine neue liberale Partei für Deutschland gründen. Wie die "Welt" berichtet, strebt eine Gruppe aus 35 Liberalen für Ende September einen Gründungsparteitag an. Zu den Gründungsmitgliedern gehören dem Bericht zufolge der ehemalige stellvertretende Hamburger FDP-Landesvorsitzende Najib Karim und der ehemalige zweite Hamburger Bürgermeister Dieter Biallas, der jahrzehntelang der FDP angehörte. Beide zählten dem Bericht zufolge zum sozialliberalen Flügel der FDP.

Die Gründungsmitglieder seien bewusst vor der Landtagswahl in Sachsen an die Öffentlichkeit gegangen, weil die angestrebte Parteigründung nicht im Lichte des Wahlergebnisses beurteilt werden solle, sagte Karim der "Welt". "Wir sehen, unabhängig vom Wahlergebnis in Sachsen, unser Verständnis von Liberalismus in der Partei nicht vertreten", fügte er hinzu.

In ihrem Aufruf mit dem Titel "Wir brauchen eine neue liberale Partei!" kritisieren die Gründungsmitglieder massiv die Politik der inzwischen nicht mehr im Bundestag vertretenen ehemaligen Regierungspartei. "Mit dem Wechsel von der sozial-liberalen zur christlich-liberalen Koalition hat der Liberalismus, soweit er politisch von der FDP vertreten wurde, durch das kritiklose Aufgreifen rein wirtschaftlicher Wunschvorstellungen geradezu zu einer Perversion des Liberalismus geführt und Besitzstandsdenken über die Ermöglichung von Chancen gestellt", zitiert "Welt" aus dem Aufruf.

Quelle: ntv.de, hla/AFP

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