Politik

Parlamentswahl in der Türkei Erdogan vor dritter Amtszeit

Ein bisschen wie vorweggenommener Wahlsieg ...

Ein bisschen wie vorweggenommener Wahlsieg ...

(Foto: AP)

Die Türkei wählt heute ein neues Parlament. Klarer Sieger dürfte erneut die Regierungspartei AKP werden. Möglich ist sogar eine Zweidrittelmehrheit - dann könnte Ministerpräsident Erdogan den Inhalt der geplanten neuen Verfassung für das einzige muslimische EU-Bewerberland quasi im Alleingang bestimmen.

50 Millionen Türken sind aufgerufen, zur wahl zu gehen.

50 Millionen Türken sind aufgerufen, zur wahl zu gehen.

(Foto: AP)

In der Türkei hat die Parlamentswahl begonnen. Zur Stimmabgabe aufgerufen sind rund 50 Millionen Türken im Land und etwa 2,5 Millionen im Ausland. Umfragen zufolge wird die religiös-konservative AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Wahl wieder klar gewinnen. Damit steht der 57-Jährige vor einer dritten Amtszeit.

Mit Spannung wird erwartet, ob die AKP ihre Mehrheit auf zwei Drittel ausbauen kann. Dann könnte Erdogan seinen Plan einer neuen Verfassung durchsetzen, ohne dafür eine Volksbefragung ansetzen zu müssen. Kritiker befürchten, dass der gläubige Moslem damit seine Macht festigen und den weltlichen Charakter der Republik aufweichen könnte.

Erdogan ist seit 2003 Regierungschef und der beliebteste Politiker der Türkei. In dieser Zeit hat das Land ein starkes Wirtschaftswachstum vorgelegt, mit einem Anstieg von 8,9 Prozent im vergangenen Jahr. Die AKP regiert das Land seit 2002.

Um die 550 Parlamentssitze in Ankara ringen insgesamt 7695 Kandidaten - Bewerber von 15 Parteien sowie 200 unabhängige Kandidaten. Außer der AKP können sich nur zwei Parteien Chancen ausrechnen, die Zehn-Prozent-Hürde für einen Einzug ins Parlament zu überwinden: die im Mitte-links-Spektrum angesiedelte säkularistische Republikanische Volkspartei (CHP) sowie die Nationalistische Aktion (MHP). Außerdem dürften bis zu 30 als Unabhängige antretende Kurden einen Sitz bekommen.

Die letzten Wahllokale sollen um 16.00 Uhr schließen. Mit  ersten Hochrechnungen wird um 20.00 Uhr MESZ gerechnet. Die ungefähre Sitzverteilung könnte am späten Abend feststehen. Das offizielle Wahlergebnis wird nicht vor dem 19. Juni erwartet.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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