Politik

Schärfere Sanktionen gegen Nordkorea Erhöhte Alarmbereitschaft

Angesichts der militärischen Provokationen und Drohungen Nordkoreas sind südkoreanische und US-Truppen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. US-Außenministerin Clinton sicherte Südkorea und Japan die Unterstützung der USA zu. Im UN-Sicherheitsrat sprachen sich alle fünf ständigen Mitglieder für schärfere Sanktionen gegen Pjöngjang aus.

Nordkoreaner feiern den zweiten Atomtest.

Nordkoreaner feiern den zweiten Atomtest.

(Foto: dpa)

Seit dem frühen Morgen seien die Überwachungsvorschriften für das gemeinsame Truppenkommando um eine Stufe verschärft worden, erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium. Die Überwachung des Nordens werde verstärkt, dafür seien mehr Flugzeuge und mehr Personal im Einsatz, sagte Ministeriumssprecher Won Tae Jae. Vor allem sollten die entmilitarisierte Zone zwischen den beiden koreanischen Staaten, die gemeinsame Wirtschaftszone Panmunjom und die umstrittene Grenzlinie im Gelben Meer überwacht werden. Zur Abschreckung Nordkoreas haben die USA immer noch 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert.

Die USA nähmen ihre Verpflichtung gegenüber Verbündeten "sehr ernst", sagte Clinton in Washington. Das Weiße Haus erklärte, Nordkorea werde mit seinen Tests nicht die weltweite Aufmerksamkeit bekommen, die es sich erhoffe. Vielmehr begebe sich die Regierung in Pjöngjang damit tiefer in die eigene Isolation, sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Robert Gibbs. "Dies ist das fünfte Mal in 15 Jahren, dass sie versuchen, das Waffenstillstandsabkommen zum Koreakrieg für null und nichtig zu erklären", sagte Gibbs.

Nordkorea hatte Südkorea am Mittwoch mit einem Militäreinsatz gedroht. Aus Protest gegen die Ankündigung Seouls, einer US-Initiative zum Schutz vor der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen beizutreten, erklärte Pjöngjang den Waffenstillstand von 1953 für ungültig.

Ruf nach schärferen Sanktionen

Nach dem Atomwaffentest und den Raketentests Nordkoreas sprachen sich die fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat für verschärfte Sanktionen gegen Pjöngjang aus. Es gebe "ein klares Bekenntnis" der fünf ständigen Mitglieder zu Sanktionen, sagte ein westlicher Diplomat in New York. Auch Russland und China stünden hinter der Forderung. Jetzt werde über die Art der Sanktionen beraten. Beide Länder sind normalerweise sehr zurückhaltend, wenn es um die Verurteilung Nordkoreas durch den UN-Sicherheitsrat geht. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte allerdings bereits eine "entschlossene" Resolution des UN-Sicherheitsrats gefordert. Das Gremium hatte den Atomwaffentest am Montag umgehend scharf verurteilt und arbeitet derzeit an einer Resolution.

Zwei südkoreanische Soldaten beobachten von einem Grenzposten die Aktivitäten Nordkoreas.

Zwei südkoreanische Soldaten beobachten von einem Grenzposten die Aktivitäten Nordkoreas.

(Foto: AP)

US-Seismologen von der Columbia University teilten unter Berufung auf seismologische Messungen unter anderem in China mit, die Stärke der unterirdisch getesteten Atombombe sei fünf Mal stärker gewesen als beim ersten Atomwaffentest Nordkoreas im Jahr 2006.

US-Sicherheitsberater James Jones sagte vor dem Atlantic Council in Washington, die Gefahr gehe weniger von dem nuklearen Material oder den Raketen selbst aus, sondern von der Tatsache, dass sie möglicherweise ins Ausland gelangten. "Die unmittelbare Gefahr ist die Weiterverbreitung dieser Art von Technologie in andere Länder, an terroristische Organisationen und nicht-staatliche Akteure", warnte Jones.

 

 

Quelle: ntv.de, AFP

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