Staatsanwaltschaft Hannover interessiert sich für Dienst-PCs Ermittler wollen in Edathys Bundestagsbüro
19.02.2014, 08:16 Uhr
Das Bürgerbüro von Edathy in Nienburg wurde bereits durchsucht. Nun wollen die Ermittler auch sein Bundestagsbüro sehen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Auf der Suche nach Informationen über Sebastian Edathys Shoppingtouren im Internet sind nun die Datenträger aus seinem Bundestagsbüro im Visier der Fahnder. Ungeklärt bleibt, wieso ein Brief an den Bundestagspräsidenten sechs Tage unterwegs war.
Auch das ehemalige Bundestagsbüro des zurückgetretenen SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy soll durchsucht werden. Einen entsprechenden Beschluss hat die Staatsanwaltschaft Hannover erwirkt. Da s berichten übereinstimmend der "Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung". Gegen Edathy besteht der Verdacht, zwischen 2005 und 2010 kinderpornografisches Material erworben zu haben. In der vergangenen Woche waren bereits die Wohnung und andere Büroräume des Niedersachsen durchsucht worden.
Laut "Spiegel" hat Bundestagspräsident Norbert Lammert bereits ein Schreiben erhalten, in dem er gebeten wird, die Durchsuchung zu genehmigen. Zustimmen muss auch der sogenannte Immunitätsausschuss des Bundestags. Von Interesse für die Ermittler sind vor allem die von Edathy genutzten Computer und Speichermedien. Der Büroraum selbst ist bereits von Edathys Nachfolgerin bezogen worden. Die Computer hat sie nach Angaben des Bundestags zur Verwahrung an die Verwaltung übergeben.
Am Dienstag war bekannt geworden, dass Edathy seinen Dienstlaptop kurz nach der Durchsuchung seiner Wohnung in Nienburg als gestohlen gemeldet hat. Angeblich hat er ihn während einer Zugfahrt von Hannover nach Amsterdam verloren.
Einen weiteren Fokus richtet die Hannoveraner Staatsanwaltschaft auf die verspätete Zustellung ihres Briefes an Lammert vom 6. Februar. Mit dem Schreiben sollte der Bundestagspräsident darüber informiert werden, dass gegen Edathy ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden solle. Doch der Brief kam erst am 12. Februar bei Lammert an. Es besteht der Verdacht, dass dieser Brief abgefangen und geöffnet worden ist. Weil Edathy am 7. Februar überraschend sein Bundestagsmandat niederlegte, wird ein Zusammenhang vermutet. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt hier gegen Unbekannt.
Quelle: ntv.de, nsc