Politik

Iran gibt USA und Israel die Schuld Ermordeter war kein Atomexperte

Der Student wurde in Teheran zu Grabe getragen.

Der Student wurde in Teheran zu Grabe getragen.

(Foto: AP)

Der auf offener Straße in Teheran ermordete Wissenschaftler war offenbar doch kein Atomphysiker. Mehrere iranische Agenturen berichtigten ihre Darstellung. Es soll sich bei dem Opfer demnach um einen Studenten der Elektrotechnik handeln. Parlamentspräsident Laridschani macht die USA und Israel für die Tat verantwortlich.

Nach der Ermordung eines Wissenschaftlers in Teheran hat der Iran die USA und Israel für die Tat verantwortlich gemacht. Es habe sich um einen "amerikanisch-zionistischen Terrorakt" gehandelt, erklärte Parlamentspräsident Ali Laridschani. Die staatlichen Medien rückten derweil von ihrer ursprünglichen Darstellung ab, wonach es sich bei dem 35-jährigen Opfer um einen Atomforscher handelte.

Darjusch Resaei wurde nach übereinstimmenden Angaben der iranischen Medien am Samstag auf offener Straße erschossen, als er mit seiner Frau die Kinder aus dem Kindergarten holen wollte. Die Täter kamen auf einem Motorrad und töteten ihr Opfer mit fünf Schüssen. Die Frau wurde verletzt.

"Dieser amerikanisch-zionistische Terrorakt gegen einen Wissenschaftler des Landes ist ein erneutes Zeichen des Grades der Feindschaft der USA", erklärte Laridschani nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr. "Die Amerikaner sollten sich die Konsequenzen solcher Akte genau überlegen." Laridschani vermutet die USA auch als Drahtzieher eines Anschlags auf einen ranghohen Kommandeur der Revolutionsgarden. Der Offizier und fünf weitere Militärs kamen am Freitag bei der Explosion einer Mine auf einer Straße ums Leben.

"Student der Elektrotechnik"

Sowohl Mehr als auch die anderen Medien des Landes berichteten allerdings nicht mehr, dass es sich bei dem Opfer um einen Atomforscher gehandelt habe. Diese Darstellung sei ein Fehler gewesen, hieß es nun beispielsweise bei der Nachrichtenagentur Fars. Der 35-Jährige sei lediglich ein "Student der Elektrotechnik" gewesen. , er habe Verbindungen zur iranischen Atomenergie-Organisation gehabt.

Zuletzt waren Ende November vergangenen Jahres bei zwei Anschlägen in Teheran ein iranischer Atomexperte getötet und ein weiterer verletzt worden. Zu der Tat bekannte sich niemand, die iranische Regierung machte aber westliche Geheimdienste dafür verantwortlich und nahm mehrere Verdächtige fest. Die USA und andere Staaten werfen Teheran vor, unter dem Vorwand der zivilen Kernkraftnutzung nach Atomwaffen zu streben. Der UN-Sicherheitsrat verhängte wegen des iranischen Atomprogramms mehrfach Sanktionen gegen das Land.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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