Politik

Durchhalteparolen aus Dänemark Erneut NATO-Soldaten getötet

Afghanische Bauern nähern sich einem Kontrollpunkt. Ein Anschlag ist immer und überall möglich.

Afghanische Bauern nähern sich einem Kontrollpunkt. Ein Anschlag ist immer und überall möglich.

(Foto: REUTERS)

Beim Militäreinsatz im Süden Afghanistan kommen erneut mehrere NATO-Soldaten ums Leben. Betroffen ist vor allem die australische Armee. Derweil ruft der dänische Staatschef Rasmussen zum Durchhalten am Hindukusch auf.

Bei mehreren Anschlägen und einem Helikopterunfall sind in Südafghanistan insgesamt neun NATO-Soldaten getötet worden. Nach NATO-Angaben kamen drei australische und ein US-Soldat ums Leben, als ihr Hubschrauber in der Provinz Kandahar abstürzte. Die Zahl der in Afghanistan seit dem Sturz der Taliban getöteten britischen Soldaten stieg nach dem Tod eines weiteren Soldaten auf 300.

Ein NATO-Soldat an Bord eines CH-47 Chinook-Hubschraubers auf einer Militärbasis im Süden Afghanistans.

Ein NATO-Soldat an Bord eines CH-47 Chinook-Hubschraubers auf einer Militärbasis im Süden Afghanistans.

(Foto: REUTERS)

Bei dem Hubschrauberabsturz wurden zudem drei Menschen schwer verletzt, erklärten Australiens Armeechef Angus Houston und Verteidigungsminister John Faulkner. Der Hubschrauber sei nicht von Aufständischen abgeschossen worden. Es war der bislang tödlichste Vorfall für die australische Armee während des Einsatzes in Afghanistan. "Das ist ein tragischer Tag für Australien und für die australische Armee", sagte Premierminister Kevin Rudd vor dem Parlament in Canberra. "Wir müssen einen sehr hohen Preis zahlen."

Die anderen fünf NATO-Soldaten wurden bei mehreren Anschlägen im Süden und im Osten des Landes getötet, wie die NATO mitteilte. Der Juni ist für die internationalen Truppen in Afghanistan besonders verlustreich, bislang wurden 64 NATO-Soldaten getötet. Seit Jahresbeginn sind es bislang 284 Soldaten. Die US-Armee hatte bereits gewarnt, die Zahl der getöteten Soldaten werde in den Sommermonaten zunehmen. Die internationalen Truppen bereiten gemeinsam mit der afghanischen Armee eine Großoffensive gegen die Taliban in der südafghanischen Provinz Kandahar vor. Die Zahl der ausländischen Soldaten in Afghanistan soll bis August auf 150.000 aufgestockt werden.

Bereits 300 Briten getötet

Trauer um einen getöteten britischen Soldaten auf einem Ehrenfriedhof bei London.

Trauer um einen getöteten britischen Soldaten auf einem Ehrenfriedhof bei London.

(Foto: REUTERS)

Das Verteidigungsministerium in London gab den Tod des 300. britischen Soldaten seit Beginn des Einsatzes bekannt. Premierminister David Cameron versprach, die britischen Soldaten aus Afghanistan abzuziehen, sobald die Regierung dort selbst für die Sicherheit im Land sorgen könne.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sprach den Familien der getöteten britischen Soldaten sein Beileid aus. Sie hätten einen wichtigen Beitrag geleistet, um Afghanistan zu einem sichereren Land zu machen, erklärte er. Rasmussen appellierte zudem an die Niederlande, trotz des angekündigten Abzugs aus Afghanistan bis Jahresende weiterhin bei der Ausbildung afghanischer Soldaten mitzuwirken.

Der dänische Staatschef Lars Loekke Rasmussen, der am Sonntag zu einem unangekündigten Besuch nach Afghanistan gereist war, sagte dänischen Medien, die NATO müsse der Taliban-Offensive standhalten: "Jetzt haben wir die Chance, einen Durchbruch zu erzielen." Seinen Besuch auf dem Stützpunkt Budwan in der südafghanischen Provinz Helmand, auf der am Wochenende fünf dänische Soldaten verletzt wurden, sagte Rasmussen aus Sicherheitsgründen ab.

Quelle: ntv.de, AFP

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