Politik

Metall-Verhandlungen Erste Runde ergebnislos

Die bundesweit erste Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ist am Donnerstag in München ergebnislos vertagt worden. Die IG Metall erhob für die Beschäftigten der bayerischen Metallindustrie die bundesweit angekündigte Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn. Die Metallarbeitgeber kritisierten, diese Forderung sei weit von der wirtschaftlichen Realität entfernt. Die Verhandlungen sollen am 4. März in Nürnberg fortgesetzt werden.

Mit einer schnellen Annäherung hatten beide Seiten ohnehin nicht gerechnet, da die Positionen in diesem Jahr extrem weit auseinander liegen. Während die IG Metall trotz schwieriger Konjunktur 6,5 Prozent mehr Einkommen fordert, wollen die Arbeitgeber keine Lohnerhöhungen über zwei Prozent zahlen. Bezirkschef Werner Neugebauer hatte bereits am Mittwoch erneut mit Streiks der 730.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall-Industrie gedroht.

Im Anschluss an das rund zweistündige Gespräch sagte Neugebauer: "Wir sind nicht boshaft, aber mit sehr großer Spannung auseinandergegangen." Zu kritisieren sei, dass die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt hätten: "Die mauern sich so ein, dass wir kerzengerade in eine Situation wie 1995 hineinlaufen. Damals haben die Arbeitgeber erst ein Angebot gemacht, als wir mitten im Streik waren."

Der Verhandlungsführer der bayerischen Metall-Arbeitgeber, Heinz Greiffenberger, erklärte, beim nächsten Verhandlungstermin werde man die Wirtschaftsdaten für das vierte Quartal 2001 vorliegen haben. Dann könne auf dieser Basis ein Angebot gemacht werden. Die von der Gewerkschaft geforderten 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt lehnte Greiffenberger strikt ab: "Es ist schrecklich, wie weit die Gewerkschaft von der momentanen Wirtschaftslage entfernt ist."

Weiterer Streitpunkt ist die von der IG Metall verlangte Verknüpfung der Tarifrunde mit einem einheitlichen Vertrag für Arbeiter und Angestellte. Die Arbeitgeber befürchten dadurch finanzielle Zusatzkosten für die Betriebe. Es werde keinen Abschluss geben ohne einen Einstieg in einheitliche Einkommen, kündigte Neugebauer an.

Im vergangenen Jahr waren die Einkommen der 3,6 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie um 2,1 Prozent gestiegen.

Quelle: ntv.de

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