Politik

Erschießung von Bin Laden Erste Schüsse gingen daneben

Bin Ladens Tod ist wahrscheinlich sehr genau dokumentiert.

Bin Ladens Tod ist wahrscheinlich sehr genau dokumentiert.

(Foto: AP)

Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis Bilder und Videos von der US-Kommando-Aktion gegen Al-Kaida-Chef Bin Laden in der Öffentlichkeit auftauchen. Ein Medienbericht verrät nun zumindest, dass die Navy Seals Helmkameras trugen. Und auch, was die Aufnahmen über den Ablauf des Angriffes sagen.

Die US-Spezialeinheit Navy Seals hat ihr Eindringen in das Anwesen von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden und dessen Tötung einem Medienbericht zufolge mit Helmkameras gefilmt. Die Bilder zeigten, dass während des etwa 40-minütigen Einsatzes nur im Hof des Gebäudekomplexes ein Feuergefecht mit Bewohnern des Hauses stattgefunden habe, berichtete der US-Fernsehsender CBS. Die dortigen Verteidiger des Anwesens seien bei dem Gefecht erschossen worden.

Dem Bericht zufolge sahen Soldaten der 25 Mann starken Einheit Bin Laden zum ersten Mal, als er auf einer Art Balkon im zweiten Stock des Wohnhauses trat. Sie hätten sofort das Feuer eröffnet, den Terrorchef aber verfehlt. Bin Laden habe sich daraufhin in ein Schlafzimmer zurückgezogen, berichtete CBS weiter. Das erste dort eintreffende Kommando riss demnach zunächst Bin Ladens Töchter zur Seite. Ein zweites Kommando habe eine Frau Bin Ladens aus der Schusslinie gezogen und ihn angeschossen. Ein drittes Kommando verpasste ihm den Angaben zufolge schließlich den tödlichen Kopfschuss.

Navy Seals fürchten Racheakte

Das Haus des Terrorfürsten.

Das Haus des Terrorfürsten.

(Foto: dapd)

Nach Berichten über ein Notizbuch Bin Ladens mit möglichen Anschlagszielen in den USA sagte ein Vertreter der US-Regierung, auch auf den in seinem Haus sichergestellten Datenträgern seien Überlegungen zu "großangelegten Attentaten" gefunden worden. Dies erhärte die Überzeugung der USA, dass Bin Ladens Haus in der Stadt Abbottabad "tatsächlich das Befehls- und Kontrollzentrum" Al-Kaidas gewesen sei. Das Netzwerk habe Anschläge auf "Verkehrsmittel und die öffentliche Infrastruktur" der USA zu symbolischen Daten wie dem Unabhängigkeitstag am 4. Juli oder dem 11. September, dem Tag der Terroranschläge im Jahr 2001, geplant.

Die Einsatzkräfte, die Bin Laden getötet haben, fürchten unterdessen Racheakte. Wie US-Verteidigungsminister Robert Gates am Rande einer Armee-Veranstaltung in Camp Lejeune in North Carolina erklärte, ist das Ministerium dabei, "die Sicherheit zu verstärken", um die betroffenen Navy Seals und ihre Familien zu schützen. Über die Operation seien mehr Informationen an die Öffentlichkeit gelangt, als ursprünglich abgesprochen, sagte Gates. Er versicherte, dass die Identität der an der Operation beteiligten Einsatzkräfte geschützt bleibe.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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