Politik

Einsatz in Liberia Erste UN-Fraueneinheit

Die erste rein weibliche Einheit einer UN-Mission hat in Liberia am Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen. Die etwa 100 indischen Polizistinnen sollen unter anderem bei der Ausbildung der liberianischen Polizei helfen. Es ist das erste Mal überhaupt, dass eine UN-Mission eine ausschließlich aus Frauen bestehende Einheit bekommt.

Die Inderinnen sollen sechs Monate in Liberia bleiben. Die meisten von ihnen haben bereits Erfahrung in Krisengebieten ihrer Heimat, etwa in Kaschmir. "Ich bin sicher, die Liberianer werden uns mit offenen Armen empfangen, und ich hoffe, dass wir mehr junge Frauen motivieren werden, sich als Polizistinnen ausbilden zu lassen", sagte die Befehlshaberin der Truppe, Seema Dhundia.

Liberias Polizisten sind schlecht bezahlt und gelten als unmotiviert und korrupt. So werden beispielsweise wegen des schlechten Rufs der Polizei nur wenige Vergewaltigungen offiziell angezeigt. Die UN-Mission in Liberia hofft darauf, dass das erste weibliche Kontingent mithilft, bei der Bevölkerung mehr Vertrauen in die Polizei zu schaffen.

Liberia hat als erstes afrikanisches Land seit gut einem Jahr eine demokratisch gewählte Präsidentin, Ellen Johnson-Sirleaf. Das Land leidet noch immer unter den Folgen Bürgerkriegs, der nach 14 Jahren 2003 endete, als der damalige Präsident Charles Taylor ins Exil nach Nigeria ging.

Quelle: ntv.de

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