Mugabe macht Ernst Erste weiße Farmer vertrieben
20.08.2002, 15:15 UhrIn Simbabwe sind die ersten fünf weißen Farmer von ihren Höfen vertrieben worden. Sie hatten sich nicht dem 90-tägigen Ultimatum der Regierung gebeugt, wonach sie bis zum vergangenen Donnerstag freiwillig ihre Farmen verlassen sollten. Insgesamt 2.900 Bauern sind betroffen.
Hintergrund ist die von Präsident Robert Mugabe vor zweieinhalb Jahren gestartete Landreform, die der schwarzen Bevölkerung zugute kommen soll. Das massive Vorgehen gegen weiße Farmer hat Simbabwe in die internationale Isolierung sowie die schlimmste politische und wirtschaftliche Krise seiner Geschichte manövriert. Das Land ist jetzt von einer akuten Hungersnot bedroht.
Die fünf vertriebenen Farmer hatten ihre Höfe im Südosten des Landes. Sie kamen bei Nachbarn unter, nachdem ihnen eine sechsköpfige Beamten-Gruppe in Begleitung von sieben bewaffneten Soldaten und einem Polizeioffizier die Festnahme angedroht hatte.
"Sie sagten nur, wir müssten runter von der Farm und gaben uns eine Frist", erklärte einer der Betroffenen, der seinen Namen aus Sicherheitsgründen nicht nennen wollte. Er folgte mit seinen Nachbarn aus Sicherheitsgründen der Anweisung.
Der Beschlagnahmebeschluss für die Besitztümer aller fünf Landwirte war im Prinzip aufgehoben, da ihr Einspruch erst noch von den Gerichten geprüft werden muss.
Mugabe fordert, dass die neuen schwarzen Eigentümer möglichst schnell ihren Besitz übernehmen sollen.
Quelle: ntv.de