Gordon Brown und die USA Es soll nach Kontinuität aussehen
13.07.2007, 16:14 UhrDer neue britische Premierminister Gordon Brown hat Spekulationen über einen möglichen Schwenk in der britischen Außenpolitik zurückgewiesen. Der neue Handelsminister Douglas Alexander, der als enger Vertrauter Browns gilt, hatte zuvor in einer Rede in Washington mehr Diplomatie und weniger militärische Macht angemahnt.
Statt "zu zerstören" solle "aufgebaut" werden, sagte Alexander. Es müssten zudem "neue Bündnisse" gebildet werden. Die Rede wurde in der britischen Presse als Wandel in der Außenpolitik und Distanzierung von den USA gewertet.
Browns Sprecher wies diese Presseinterpretation umgehend als "Unsinn" zurück. In einem Interview sagte Brown selbst, er werde wie sein Vorgänger Tony Blair eng mit der US-Regierung zusammenarbeiten. "Unsere Beziehung zu Amerika ist stark, und sie wird in den kommenden Jahren immer stärker werden." Brown betonte jedoch: "Wir können zusammen eine friedlichere und erfolgreichere Zukunft erreichen." Blair war ein enger Verbündeter von US-Präsident George W. Bush und zog zusammen mit ihm in den Irak-Krieg.
Alexander hatte gesagt: "Im 20. Jahrhundert wurde ein Land zu oft daran gemessen, was es zerstören konnte. Im 21. Jahrhundert sollte Stärke daran gemessen werden, was wir zusammen aufbauen können." Heute "müssen wir mit unseren Worten und Taten zeigen, dass wir Internationalisten sind, und nicht, dass wir uns isolieren, dass wir Multilateralisten sind und keine Unilateralisten".
Downing Street teilte unterdessen mit, dass Brown in den kommenden Wochen in die USA reisen wird. Brown ist seit 27. Juni im Amt. Seine erste Auslandsreise als Premier führt ihn am kommenden Montag nach Berlin.
Quelle: ntv.de