Viel geschmähter Friedensstifter Euro erhält Karlspreis
09.12.2001, 09:24 UhrDer Euro wird im kommenden Jahr mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet. Damit soll der entscheidende und Epoche machende Beitrag der neuen Gemeinschaftswährung zum Zusammenwachsen Europas gewürdigt werden. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, wird den Preis am 9. Mai 2002 im Aachener Rathaus entgegennehmen.
"Der Euro ist ab Januar 2002 weit mehr als das einheitliche Zahlungsmittel in Europa", erklärte der Sprecher des Direktoriums der Gesellschaft für die Preisverleihung, Walter Eversheim, zur Begründung der Entscheidung. "Er trägt darüber hinaus zu einer gemeinsamen europäischen Identität bei, stabilisiert die Gemeinschaft und hat eine friedensstiftende Wirkung. Er unterstützt die zukünftige gemeinsame Sicherheits- sowie Außenpolitik und bildet die Basis für eine europäische Arbeits-, Sozial- und Gesundheitpolitik."
Währungen seien in der Geschichte schon immer mehr als nur ein Zahlungsmittel gewesen, hieß es weiter. Sie seien stets "auch ein Stück Identität und ein Gradmesser politischer, wirtschaftlicher und sozialer Stabilität". Der Aachener Oberbürgermeister Jürgen Linden bezeichnete den Euro als die "pragmatischste und überzeugendste Lösung für Europa seit mehr als 1.200 Jahren".
Der Internationale Karlspreis zu Aachen ist die älteste und renommierteste Auszeichnung für Personen oder Institutionen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. In diesem Jahr ging er an György Konrad, im Jahr davor an den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Frühere Preisträger waren unter anderem Altbundeskanzler Helmut Kohl, der ehemalige französische Präsident Francois Mitterrand sowie der britische Premierminister Tony Blair.
Quelle: ntv.de