Politik

Homo-Ehe und die Strafe des Herrn Eurokritische Ukip kämpft mit Skandal

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die britische Rechstpartei Ukip befindet sich im Aufwind. Jetzt allerdings hat sie erstmal ein Problem. Der Grund: Ein Parteimitglied zieht einen weiten Bogen von der Homo-Ehe über göttliche Strafen bis hin zu Naturkatastrophen.

Die europakritische britische Rechtspartei United Kingdom Independence Party (Ukip) ist erneut in einen Skandal um umstrittene Aussagen eines ihrer Mitglieder verstrickt. Am Sonntag wurde ein Ukip-Ratsmitglied aus der Grafschaft Oxfordshire, David Silvester, aus der Partei ausgeschlossen. Silvester hatte in einem Brief an eine Lokalzeitung erklärt, die starken Überschwemmungen in Großbritannien in den vergangenen Wochen seien eine Strafe Gottes, weil die Regierung der Einführung der Homosexuellen-Ehe zugestimmt habe.

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Ukip-Chef Farage will die Partei nach ganz vorne bringen.

(Foto: REUTERS)

Er habe Premierminister David Cameron gewarnt, dass die Entscheidung zu einem "Desaster" führen würde, schrieb Silvester. Cameron habe gegen die Bibel gehandelt. Ukip hatte zunächst noch erklärt, Silvesters Ansichten seien "nicht die der Partei", aber er habe ein Recht auf eigene Meinung. Später erklärte ein Sprecher dann, Silvester sei aus der Partei ausgeschlossen worden.

Im September 2013 war der Europaparlaments-Abgeordnete Godfrey Bloom aus der Ukip-Gruppe ausgetreten, nachdem er wegen beleidigenden Aussagen in die Kritik geraten war. Unter anderem hatte er Länder, die Entwicklungshilfe erhalten, "Bongo-Bongo-Land" genannt. Dann nannte er Frauen, die nicht hinter ihren Kühlschränken putzten, "Schlampen".

Bei der Europawahl 2009 war die Ukip mit 16,5 Prozent zweitstärkste Kraft hinter den Konservativen und gewann 13 Sitze im Europaparlament. Ukip-Chef Nigel Farage hat angekündigt, seine Partei wolle bei der Europawahl im Mai stärkste Kraft werden.

Ukip im Aufwind

Die Chancen, dass es tatsächlich so kommt, sind dabei gar nicht so schlecht. Laut einer Umfrage stieg die Ukip inzwischen zur beliebtesten Partei Großbritanniens auf. Bei einer Erhebung der Zeitung "Independent on Sunday" kam die Anti-Immigrationspartei auf 27 Prozent Zustimmung, während Labour und Konservative lediglich 25 und 26 Prozent erreichten. Die Ukip, die einen Ausstieg aus der EU anstrebt, hat sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die Konservativen entwickelt.

Vor wenigen Tagen hatte bereits eine weitere Umfrage signalisiert, dass die Partei von Ministerpräsident David Cameron bei der Europawahl im Mai hinter Ukip und Labour landen dürfte. Es wäre das erste mal überhaupt, dass die Konservativen bei einer landesweiten Wahl auf dem dritten Platz landet.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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