Politik

Neuer britischer Außenminister Euroskeptiker Hammond ernannt

Philip Hammond verlässt die Downing Street als neuer Außenminister.

Philip Hammond verlässt die Downing Street als neuer Außenminister.

(Foto: REUTERS)

Großbritanniens Premierminister Cameron ernennt den bisherigen Verteidigungsminister Hammond zum neuen Außenminister. Damit übernimmt ein streng konservativer und äußerst euroskeptischer Mann das Außenamt.

Neuer britischer Außenminister wird der zutiefst euroskeptische Politiker Philip Hammond. Der bisherige Verteidigungsminister tritt die Nachfolge von William Hague an, wie das Büro von Premier David Cameron auf Twitter mitteilte. Demnach wurde Hammond, der sich in der Vergangenheit als vehementer Kritiker der Brüsseler Politik hervorgetan hat, bereits zum neuen Chefdiplomaten ernannt.

Am Montagabend hatten Hague und mehrere andere Minister ihren Rücktritt erklärt. Damit wurde zehn Monate vor der Parlamentswahl eine ohnehin von Cameron angestrebte Kabinettsumbildung eingeleitet. Hague wird künftig als "Leader of the House of Commons" die Interessen der Regierung im Unterhaus des britischen Parlaments vertreten. Er war vier Jahre lang Außenminister. Während dieser Zeit haben sich die Beziehungen zwischen London und Brüssel deutlich abgekühlt.

Hammond hatte bereits angekündigt, er werde in dem von Cameron geplanten Referendum für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union stimmen, wenn London keine besseren Bedingungen für seinen Status in der EU aushandeln könne.

Neusortierung in der EU

Unter dem Druck des europakritischen Parteiflügels der Tories hatte der Premierminister versprochen, im Falle eines Wahlsieges seiner Partei ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU abzuhalten. Das Referendum soll 2017 stattfinden. Bis dahin will Cameron die Stellung des Königreichs in der EU von Grund auf neu verhandeln. Zuletzt hatte er innerhalb der EU auf verlorenem Posten gestanden: Mit seinem entschiedenen Kampf gegen die Nominierung des Luxemburgers Jean-Claude-Juncker als EU-Kommissionspräsident war er am Ende weitgehend isoliert unter den 28 Staats- und Regierungschefs.

Neben Hague räumen im Zuge einer Kabinettsumbildung zahlreiche weitere Minister der konservativen Partei ihre Posten, darunter Umweltminister Owen Paterson und Bildungsminister Michael Gove. Innenministerin Theresa May, Finanzminister George Osborne und Gesundheitsminister Jeremy Hunt sollen nach Medieninformationen ihre Ämter behalten.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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