Korruption in New Orleans Ex-Bürgermeister Nagin angeklagt
19.01.2013, 02:49 Uhr
Ein Bild aus besseren Zeiten: Ray Nagin 2006, als er seine zweite Amtszeit antritt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Er galt als Held von New Orleans, als die Stadt 2005 von Wirbelsturm "Katrina" überflutet wurde: Ray Nagin. Als Bürgermeister war er in der schwierigen Zeit eine Lichtgestalt. Jetzt wird er wegen Bestechlichkeit im Amt angeklagt.
Ray Nagin, der als Bürgermeister von New Orleans während des Hurrikans "Katrina" 2005 Berühmtheit erlangt hatte, ist wegen Korruption im Amt angeklagt worden.
Nach Angaben der "Times Picayune" wird dem einst enorm populären und dann 2010 ausgeschiedenen Nagin unter anderem vorgeworfen, von städtischen Vertragspartnern Bestechungsgelder in Höhe von insgesamt mehr als 150.000 US-Dollar (113.000 Euro) angenommen zu haben. Im Gegenzug habe er die Geschäftsleute etwa bei der Vergabe von Bauaufträgen begünstigt.
Neben Geld soll der heute 56-Jährige von Geschäftsleuten auch Belohnungen in Form von luxuriösen Reisen für sich und seine Familie einkassiert haben. In einem Fall habe sich ein örtlicher Geschäftsmann mit mehreren Wagenladungen Granit für Nagins Familienunternehmen und mit Zehntausenden Dollar dafür revanchiert, dass der Bürgermeister seiner Firma beim Wiederaufbau nach "Katrina" gleich mehrere Aufträge gab.
Der Sturm Ende August 2005 hatte weite Teile der Stadt unter Wasser gesetzt, insgesamt verloren 1800 Menschen durch den Hurrikan ihr Leben. Nagin trat ins Rampenlicht. Seine schillernde Persönlichkeit und oft drastische Ausdrucksweise, mit der er damals die langsame und mangelnde Reaktion der Bundesbehörden anprangerte, machten ihn berühmt.
Quelle: ntv.de, dpa