In Düsseldorf hat einer der letzten großen deutsch-deutschen Spionage-Prozesse begonnen. Auf der Anklagebank des Oberlandesgerichts musste einen Tag vor seinem 60. Geburtstag der ehemalige persönliche Referent des heutigen deutschen Botschafters in Israel, Rudolf Dreßler, Platz nehmen. Ihm wird Landesverrat vorgeworfen, weil er die SPD, Bundestag und Bundesregierung ausgeforscht und auch Staatsgeheimnisse verraten haben soll. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm mindestens fünf Jahre Haft. Der Prozess ist bis Ende Oktober angesetzt. Mehr als 40 Zeugen sind geladen, darunter auch der ehemalige SPD-Sozialexperte und frühere Staatssekretär Dreßler.