Politik

Ehemaliger Häftling im Hungerstreik Ex-Stasi-Knast besetzt

Ein Transparent der ehemaligen Häftlinge vor einem Fenster des früheren Stasi-Gefängnisses in der Erfurter Andreasstraße.

Ein Transparent der ehemaligen Häftlinge vor einem Fenster des früheren Stasi-Gefängnisses in der Erfurter Andreasstraße.

(Foto: dpa)

Ehemalige Häftlinge haben ein früheres Stasi-Gefängnis in Erfurt besetzt. Damit wollen sie eine stärkere Beteiligung an der künftigen Arbeit der Gedenkstätte erzwingen, wie der Vorsitzende des Vereins Freiheit e.V., Joachim Heise, sagte.

"Wir sind der Spielball der Landesregierung. Bei wichtigen Entscheidungen werden wir immer ausgegrenzt." Die Besetzung habe in der Nacht zum 1. Januar begonnen und sei derzeit unbefristet. Zudem sei ein Mitglied in den Hungerstreik getreten. In dem Gefängnis hatte die DDR-Staatssicherheit zwischen 1952 und 1989 rund 5000 Menschen eingesperrt.

Der Gebäudekomplex in der Erfurter Andreasstraße steht seit Ende 2002 leer. Der Verein "Freiheit e.V." hatte erfolgreich gegen den Abriss protestiert und bietet seit 2005 Führungen und Ausstellungen an. Nun soll das einstige Gefängnis zum Gedenk- und Lernort ausgebaut werden. Dazu wurde vom Land die Thüringer Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gegründet. Unter ihrem Dach sollen neben dem Aufbau der Gedenkstätte auch die Arbeit von drei Grenzlandmuseen und anderen Gedenkstätten konzentriert werden.

Durch die verschiedenen Projekte befürchtet Heise einen Interessenkonflikt. Nach seinem Willen soll die Gedenkstätte im früheren Stasi-Gefängnis von dem Zeitzeugen-Verein unter dem Dach der Stiftung geführt werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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