Ehemaliger Yukos-Manager begnadigt Chodorkowski-Freund Lebedew kommt frei
23.01.2014, 10:54 Uhr
Das Oberste Gericht von Russland verkürzte die Lagerhaft von Platon Lebedew um einige Monate.
(Foto: REUTERS)
Nach Michail Chodorkowski kommt ein früherer Top-Manager des russischen Yukos-Konzerns frei. Ein Gericht ordnet an, dass Platon Lebedew aus dem Straflager entlassen werden soll. Der 57-Jährige sitzt seit knapp elf Jahren in Haft.
Das Oberste Gericht Russlands hat die Fre ilassung des ehemaligen Geschäftspartners von Michail Chodorkowski, Platon Lebedew, aus dem Straflager angeordnet. Das meldet die Agentur Interfax. Der Topmanager sitzt seit Sommer 2003 in Haft. Er war wie Chodorkowsi in zwei international umstrittenen Prozessen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche verurteilt worden.
Der 57-Jährige kann damit das Straflager im nordrussischen Gebiet Archangelsk verlassen, möglicherweise schon heute oder am Freitag. Ursprünglich sollte der einstige Manager des mittlerweile zerschlagenen Yukos-Konzerns im Frühjahr aus dem Gefängnis entlassen werden.
Das Gericht entschied jedoch, dass Lebedew eine im ersten Yukos-Prozess festgelegte Strafe von rund 380 Millionen Euro zahlen soll. Seine Anwälte kündigten an, gegen diese Entscheidung zu klagen. Das könnte sich auch auf Michail Chodorkowski auswirken. Auch von ihm fordert der russische Staat noch 400 Millionen Euro an Strafzahlungen. Wegen dieser Forderungen will Chodorkowski nicht nach Russland zurückkehren. Er fürchtet, ohne Begleichen dieser Rechnung nicht wieder ausreisen zu können.
Michail Chodorkowski war kurz vor Weihnachten von Präsident Wladimir Putin begnadigt und aus der Haft entlassen worden. Er hält sich inzwischen in der Schweiz auf, wo seine Frau und seine Kinder leben. Chodorkowski hatte nach seiner Freilassung angekündigt, nicht mehr politisch aktiv werden zu wollen. Auch habe er keine Ambitionen mehr, in die Wirtschaft zurückzukehren.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele, die ein Prestigeprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin sind, wurden in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche inhaftierte Regierungskritiker freigelassen.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa/AFP/rts