Politik

Angriff auf Friedensprozess Explosion vor MI5-Zentrale

Vor dem Anschlag war eine Warnung eingegangen.

Vor dem Anschlag war eine Warnung eingegangen.

(Foto: dpa)

Nur wenige Minuten nach der Übertragung der Befugnisse über Polizei und Justiz an Nordirland ist vor der Zentrale des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 bei Belfast eine Autobombe detoniert. Unmittelbar vor der Explosion war die Übertragung der Befugnisse über Polizei und Justiz an Nordirland formell in Kraft getreten. Nach einem Bericht des britischen Fernsehsenders BBC wurde ein Mann ins Krankenhaus gebracht. Vor dem Anschlag habe es eine Warnung gegeben. Vermutlich stecke eine republikanische Splittergruppe hinter dem Anschlag, die sich dem Friedensprozess widersetzt, hieß es in Medienberichten.

Die britischen Fernsehsender BBC und Sky News berichteten unter Berufung auf die Polizei, der Sprengkörper sei mit einem Taxi zu der Kaserne, in der der MI5 arbeitet, gebracht worden. Die Familie des Taxifahrers war offenbar als Geisel genommen worden.

Polizei und Feuerwehr eilten zum Tatort. Die Gegend wurde abgesperrt. Anwohner mussten sicherheitshalber ihre Häuser verlassen. Nachbarn sprachen von einer starken Explosion, die sich kurz nach Mitternacht ereignet habe.

Ausführung des Karfreitagsabkommens

Die Bombe war in einem gestohlenen Taxi versteckt.

Die Bombe war in einem gestohlenen Taxi versteckt.

(Foto: dpa)

Zum Stichtag 12. April gingen Befugnisse über Polizei und Justiz von London an Belfast über. Heute soll ein eigener Justizminister für Nordirland ernannt werden. Die Übertragung von mehr Rechten war auch ein Bestandteil des Karfreitagabkommens, das vor knapp zwölf Jahren Frieden in der britischen Region schaffte.

Nordirland war jahrzehntelang von Terror zwischen Katholiken und Protestanten geprägt, dem seit 1969 mehr als 3500 Menschen zum Opfer fielen. Während die Katholiken eine Vereinigung mit Irland anstreben, wollen die Protestanten lieber bei Großbritannien bleiben. Nach jahrelanger Feindschaft hatten sich die Protestantische Unionistenpartei DUP und die katholische Sinn Fein vor knapp drei Jahren auf die Bildung einer gemeinsamen Regionalregierung geeinigt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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