Ausgehverbot für Jugendliche FDP: Machen wir nicht mit
09.07.2012, 14:08 Uhr
Das soll für die Kleinen nur noch in Begleitung der Großen erlaubt sein.
(Foto: picture alliance / dpa)
Minderjährige unter 16 Jahren sollen sich nach dem Willen von Familienministerin Schröder künftig nur noch in Begleitung eines Erwachsenen nach 20 Uhr bei öffentlichen Veranstaltungen mit Alkoholausschank aufhalten dürfen. Für die FDP ist das Humbug, sie will ein solches Gesetz nie mittragen.
Die FDP sieht in den Plänen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder für ein verschärftes abendliches Ausgehverbot für Minderjährige eine "Farce". "Schröder präsentiert hier einen Papiertiger zur Beruhigung der konservativen Klientel", sagte FDP-Bundesvize Birgit Homburger in Stuttgart. Die Liberalen würden ein solches Gesetz nie mittragen. Das einzig probate Mittel gegen das Komasaufen bei Jugendlichen sei eine verbesserte Prävention, erklärte Homburger.
Die CDU-Politikerin Schröder will den Jugendschutz bei Konzerten und Vereinsfesten strenger regeln. Demnach sollen öffentliche Veranstaltungen mit Alkoholausschank nach 20 Uhr für Jugendliche unter 16 Jahren künftig tabu sein. Bisher gibt es solch ein Verbot nur für Diskotheken. In Gaststätten gilt die Ausnahme, dass Jugendlichen ein Besuch am Abend auch allein erlaubt ist, um eine Mahlzeit zu sich zu nehmen.
Nach dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung ist der Alkohol-Konsum bei Heranwachsenden allerdings wieder auf dem Rückzug. Regelmäßig zur Flasche greifen demnach 14,2 Prozent der jungen Leute zwischen 12 und 17 Jahren. 2001 waren es noch 17,9 Prozent.
Quelle: ntv.de, dpa