Politik

Run auf Schiefergas FDP denkt über Moratorium nach

Auch in Polen gehen die Konzerne schon in die Spur.

Auch in Polen gehen die Konzerne schon in die Spur.

(Foto: REUTERS)

Die Methode ist höchst umstritten: Bei der Förderung von Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten wird ein Chemikaliencocktail in die Erde gepresst. Umweltverbände, SPD und Grüne warnen vor beträchtlichen Risiken duch das sogenannte Fracking. Nun schlägt sogar die FDP ein mehrjähriges Moratorium vor.

In Deutschland wächst der Widerstand gegen das Fracking.

In Deutschland wächst der Widerstand gegen das Fracking.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der FDP-Umweltpolitiker Horst Meierhofer schlägt ein mehrjähriges Moratorium für die aus tiefen Gesteinsschichten vor - wegen der Sorgen um Umwelt und Natur. "In zwei Jahren könnte dies ohne den Einsatz von Chemikalien möglich sein, solange sollten wir noch warten", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses.

Insgesamt gebe es noch zu viele offene Fragen. Es sei zu riskant, Chemikalien in den Untergrund zu pressen, die dann dort für immer verbleiben. Beim sogenannten Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um das Gestein durch hohen Druck so aufzubrechen, dass das Gas entweicht.

Da für Deutschland große Reserven vermutet werden, dringen Konzerne wie das US-Unternehmen Exxon Mobil auf eine Ausweitung der Förderung - . Bundesweit formiert sich aber Widerstand. Gerade im Norden und Westen werden große Schiefergasvorkommen vermutet.

In Baden-Württemberg hatte der Landtag am Donnerstag beschlossen, dass auf Bundesebene strenge Umweltregeln für die Fracking-Methode verankert werden sollen. In Wasserschutzgebieten solle dies grundsätzlich ausgeschlossen sein. Auf Bundesebene fehlt bisher eine Regelung. waren im Mai im Bundestag mit Anträgen gescheitert, umgehend strenge Auflagen festzulegen. Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsministerium wollen zunächst durch Studien klären, wie groß die Gefahr etwa für das Trinkwasser tatsächlich sein könnte.

Das Umweltbundesamt sieht erhebliche Risiken für das Grundwasser, weil einige der eingesetzten Stoffe krebserregend sein könnten. Die Konzessionsflächen zur Erkundung des Untergrundes in Deutschland nach nicht-konventionellen Erdgaslagerstätten lagen 2010 bereits bei 97.000 Quadratkilometern - eine Fläche größer als Österreich.

Schätzungen der Internationalen Energieagentur gehen von weltweit 921 Billionen Kubikmetern unkonventionellem Gas aus, das noch tief in der Erde lagert - fünfmal mehr als klassisches Erdgas. 50 Billionen Kubikmeter sollen in Europa liegen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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