Politik

Grüne bleiben vor der SPD FDP kommt nicht mehr hoch

Auch eine in der Wählergunst leicht verbesserte Union kann die schwarz-gelbe Koalition derzeit nicht aus dem Stimmungstief ziehen. Während CDU und CSU innerhalb einer Woche um zwei Punkte auf 31 Prozent steigen, wäre die FDP mit gerade vier Prozent der Stimmen derzeit nicht mal im Bundestag vertreten.

Außenminister Westerwelle kann auch im fernen Indien den schlechten Nachrichten für den Parteivorsitzenden Westerwelle kaum entfliehen.

Außenminister Westerwelle kann auch im fernen Indien den schlechten Nachrichten für den Parteivorsitzenden Westerwelle kaum entfliehen.

(Foto: dpa)

CDU und CSU haben nach ihrem Tief in der Vorwoche dem aktuellen Wahltrend von RTL und "Stern" zufolge in der Gunst der Wähler wieder zugelegt. Die Union gewann im Vergleich zur vorigen Woche zwei Punkte und erreichte 31 Prozent. Der Koalitionspartner FDP kommt jedoch wie schon in der Vorwoche auf lediglich vier Prozent und wäre damit aufgrund der Fünf-Prozent-Hürde nicht im Bundestag vertreten.

Für die SPD würden wie schon in den beiden Wochen zuvor 23 Prozent der Wähler stimmen. Die Grünen verlieren einen Punkt, mit 24 Prozent bleiben sie aber weiterhin stärker als die Sozialdemokraten. Die Linke fällt der Umfrage zufolge um einen Punkt auf elf Prozent. Für "sonstige Parteien" würden sich sieben Prozent der Wähler entscheiden.

Mit zusammen 47 Prozent hätten Grüne und SPD einen Vorsprung von zwölf Punkten vor Union und FDP und damit im Parlament eine knappe Mehrheit der Stimmen. In der vergangenen Woche war die schwarz-gelbe Koalition bei den Bundesbürgern im Ansehen auf ein neues Rekordtief gefallen. Union und FDP kamen mit 29 beziehungsweise vier Prozent und gemeinsam 33 Prozent auf den niedrigsten Wert, den beide Parteien je in der Umfrage erzielten.

NRW bliebe Rot-Grün

Sylvia Löhrmann bringt in die Minderheitsregierung mit Hannelore Kraft neue Stärke ein.

Sylvia Löhrmann bringt in die Minderheitsregierung mit Hannelore Kraft neue Stärke ein.

(Foto: dpa)

Rund 100 Tage nach dem Start der rot-grünen Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen könnten SPD und Grüne, vor allem wegen der Grünen, gemeinsam die absolute Mehrheit erreichen. 19 Prozent der Nordrhein-Westfalen würden sich für die Ökopartei entscheiden, rund 7 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl am 9. Mai diesen Jahres. Der SPD dagegen verschafft die Regierungsverantwortung keinen Auftrieb: Sie liegt mit 35 Prozent auf der Ebene ihres Wahlergebnisses vom Mai, als sie 34,5 Prozent erhielt. Gemeinsam ergeben sich für beide Parteien 54 Prozent.

Die CDU fällt auf 31 Prozent zurück, bei der Wahl im Mai hatte sie 34,6 Prozent geholt. Die FDP, die im Mai 6,7 Prozent bekam, würde mit 3 Prozent unter die Fünf-Prozent-Hürde fallen. Die Linke liegt bei 5 Prozent (Wahlergebnis im Mai: 5,6 Prozent). Für "sonstige Parteien" wollen 7 Prozent der Nordrhein-Westfalen stimmen.

Über die bisherige Arbeit der Regierung von Hannelore Kraft trauen sich viele Bürger an Rhein und Ruhr allerdings noch kein Urteil zu. 23 Prozent sagten, sie seien mit der bisherigen Arbeit von Kraft zufrieden, 22 Prozent äußerten sich unzufrieden, 55 Prozent hatten keine Meinung ("weiß nicht"). Die Frage, ob die neue Regierung besser arbeite als die christlich-liberale Vorgängerregierung, bejahten 21 Prozent der Nordrhein-Westfalen, 14 Prozent empfanden sie als schlechter, 65 Prozent sahen keinen Unterschied oder hatten dazu keine Meinung.

Laschet klar vorn

Laschet (li.) kann sich auf mehr Sympathien stützen.

Laschet (li.) kann sich auf mehr Sympathien stützen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Klare Präferenzen haben die Wähler in der Frage des neuen CDU-Landeschefs, über den derzeit die CDU-Mitglieder abstimmen. 52 Prozent der Nordrhein-Westfalen würden sich für Ex-Landesintegrationsminister Armin Laschet entscheiden und 25 Prozent für Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Auch bei den befragten CDU-Anhängern liegt Laschet mit 54 Prozent vor Röttgen mit 28. Ausschlaggebend für den Vorsprung dürfte sein, dass der überwältigenden Mehrheit der NordrheinWestfalen (76 Prozent) und auch der CDU-Anhänger (80 Prozent) wichtig ist, dass der neue Landeschef sich voll auf seine Arbeit vor Ort konzentrieren sollte. Dass er viel Einfluss in der Bundespolitik hat, wird nicht als wesentlich betrachtet. Die Mitgliederbefragung in der CDU läuft noch bis zum 30. Oktober, am 31. Oktober sollen die Stimmen ausgezählt werden.

Quelle: ntv.de, sba/dpa/AFP

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