"Wir können auch mit der SPD" FDP meldet Ansprüche an
27.07.2002, 12:24 UhrDie FDP hat im Falle einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl Anspruch auf zentrale Ministerien erhoben. Ihr stellvertretender Vorsitzender, der baden-württembergische Wirtschaftsminister Walter Döring, sagte der "Bild am Sonntag": "Ich kann die Union nur warnen: Wir führen keine Koalitionsverhandlungen mit einer Partei, die schon vor den Wahlen festlegt, wer welches Ministerium bekommen soll." Falls die Union die Wahl gewinne, sei nur einer gesetzt - "und das ist Stoiber als Kanzler".
Der Berliner FDP-Chef Günter Rexrodt sagte dem Blatt: "Die Liberalen haben sich gerade in der Außen- und Wirtschaftspolitik bewährt." Und Sachsens FDP-Chef Holger Zastrow erklärte, die Ressorts Wirtschaft, Außenpolitik, Bildung und Gesundheit dürften "nicht ohne Weiteres einem Koalitionspartner überlassen" werden. "Wir sind nicht gezwungen, mit der Union zusammengehen - wir können auch mit der SPD."
Kritik übte Döring auch an den als Bundesminister gehandelten Unionspolitikern. "Das sind keine großen Hoffnungsträger. Man muss sich nur den Zickzack-Kurs des Möchtegern-Wirtschaftsministers Späth zu den Vorschlägen der Hartz-Kommission anschauen." Dessen Konzept sei "geradezu lächerlich: Schnell irgendwo Geld reinpumpen und hoffen, dass es hilft. Das ist Politik der siebziger Jahre."
Quelle: ntv.de