Eine Woche vor Putins Peking-Reise FSB schnappt chinesischen Spion
05.10.2011, 13:46 Uhr
Die russische Armee verfügt auch über Attrappen der S-300.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die S-300 Raketen gelten in Russland als Staatsgeheimnis. Sie sind vergleichbar mit dem US-Raketentyp Patriot. Der russische Geheimdienst schnappt im Oktober vergangenen Jahres einen chinesischen Spion, der sich für die S-300 interessiert haben soll. Moskau verkündet die Festnahme eine Woche vor der China-Reise des russischen Regierungschefs Putin.

Die S-300 wird seit Mitte der 90-er Jahre gebaut und ständig modernisiert.
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Der russische Geheimdienst (FSB) hat nach eigenen Angaben einen chinesischen Spion überführt und festgenommen. Der Agent habe versucht, Informationen über russische Flugabwehrraketen des Typs S-300 zu beschaffen, hieß es in Moskau. Er habe als Übersetzer für chinesische Delegationen in Russland gearbeitet und russischen Staatsbürgern "Belohnung" für Informationen über die Raketen geboten.
Nach Angaben des FSB handelte der Mann im Auftrag des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit. Er sei bereits im Oktober 2010 festgenommen worden. Am Dienstag gab der Geheimdienst den Fall an den Moskauer Gerichtshof weiter. Brisanz erhält der Fall durch eine Reise des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin nach China in der kommenden Woche.
Die S-300 Raketen, die in Russland als Staatsgeheimnis behandelt werden, sind mit dem US-Raketentyp Patriot vergleichbar und können Marschflugkörper und Flugzeuge in der Luft abfangen. Im April 2010 hatte Russland 60 S-300 Raketen an China geliefert. Daneben haben auch die Slowakei, Vietnam und Zypern ihr Arsenal mit den russischen Boden-Luft-Raketen bestückt.
Quelle: ntv.de, rts