IAEA und Iran feiern neue Abmachung Fahrplan im Atomstreit steht
11.11.2013, 12:21 Uhr
Nach dem jahrelangen Stillstand sind zumindest erste kleine Erfolge zu verbuchen.
(Foto: dpa)
Der Fahrplan für weitere Verhandlungen zwischen dem Iran und der IAEA steht. Auch wenn sich beide Seiten in ihren Verhandlungen nicht bei wichtigen Anliegen durchsetzen können, feiern sie kleinste Einigungen bereits als Erfolg.
Der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) haben eine neue Abmachung unterzeichnet. Sie soll als Fahrplan für die weitere Zusammenarbeit dienen und die Inspektion von einigen Atomanlagen erleichtern. Aus diplomatischen Kreisen verlautete jedoch, die Erlaubnis für eine Inspektion der Militäranlage Parchin - ein wichtiges Anliegen der IAEA - sei zunächst nicht gewährt worden.
Westliche Geheimdienste vermuten, dass in Parchin Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen stattgefunden haben. Auch die Untersuchung von Projekten zur mutmaßlichen Forschung und Entwicklung an Atomwaffen wurde zunächst ausgeklammert. Die Atomenergiebehörde solle jedoch einen besseren Zugang zum Forschungsreaktor Arak und zu einer Uranmine bekommen, hieß es.
Die USA feierten den Abschluss dennoch als Erfolg. Außenminister John Kerry geht davon aus, dass der seit Jahren währende Atomstreit mit dem Iran in den kommenden Monaten beigelegt werden könnte. Eine Lösung schütze dann auch den US-Verbündeten Israel, sagte Kerry. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Wochenende vor zu großer Eile in den Verhandlungen gewarnt und stattdessen eine wirklich tragfähige Lösung für den gesamten Nahen Osten gefordert. Es müsse eine wirklich gute Lösung erzielt werden, alles andere sei gar keine Lösung.
Dreitägige politische Verhandlungen der fünf UN-Vetomächte (USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich) und Deutschlands mit dem Iran in Genf waren am Samstag ohne die von Teheran erhoffte Einigung beendet worden. Beide Seiten einigten sich jedoch auf ein weiteres Treffen am 20. November in Genf.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa