Rotes Kreuz spricht mit US-Regierung Familienbesuche in Guantánamo?
12.05.2011, 08:08 UhrNach US-Recht dürfen die USA kein staatliches Geld für Familienbesuche im Gefangenenlager Guantánamo ausgeben. Deshalb verhandelt nun das Rote Kreuz mit der Regierung, um ein Besuchsprogramm zu starten.
Die USA wollen den Häftlingen im Gefangenenlager Guantánamo möglicherweise bald Verwandtenbesuche gestatten. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf namentlich nicht genannte Kongressmitarbeiter berichtete, verhandelt das Pentagon derzeit mit dem Roten Kreuz über ein Besuchsprogramm.
Nach US-Recht dürfe kein staatliches Geld für Familienbesuche in Guantánamo ausgegeben werden, aber es sei der Regierung möglich, ein vom Roten Kreuz finanziertes Programm zu dulden, hieß es in dem Bericht. Die Organisation ermögliche den Insassen bereits jetzt, Briefe und Anrufe zu erhalten. Zudem organisierte das Rote Kreuz Videokonferenzen zwischen den Inhaftierten und ihren Angehörigen.
US-Präsident Barack Obama hatte bei seinem Amtsantritt Anfang 2009 versprochen, das umstrittene Gefangenenlager auf Kuba binnen eines Jahres zu schließen, ist inzwischen aber davon abgerückt. Derzeit sitzen dort noch 172 Häftlinge ein.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP