Politik

Tag der Deutschen Einheit Feiern in Mainz und Berlin

Die zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit haben am Dienstagabend in Mainz mit einem großen Bürgerfest begonnen. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel (beide SPD) eröffneten das Fest vor dem Rathaus.

Am Rheinufer stellten sich die 16 Bundesländer in einem "Themenpark" mit Eigenarten und Spezialitäten auch kulinarischer Art vor. Das Gastgeberland Rheinland-Pfalz präsentierte sich als Fremdenverkehrziel und Weinproduzent. Aus jedem Land waren 15 Repräsentanten nach Mainz gekommen.

Bundesinnenminister Otto Schily hat an den unerschrockenen Einsatz der Ostdeutschen für die Demokratie erinnert und ähnliches Engagement im Kampf gegen den Terror angemahnt. Nach den Anschlägen in den USA "muss jeder seine Verantwortung kennen und entschlossen und wehrhaft für Freiheit und Demokratie eintreten ", erklärte der SPD-Politiker in Berlin.

FDP-Chef Guido Westerwelle sagte bei einer Feierstunde in der FDP-Zentrale in der Hauptstadt, am 9. November 1989 sei mit dem Fall der Mauer nicht nur für Deutschland, sondern für die Welt ein Fenster der Hoffnung geöffnet worden. Am 11. September sei mit den Anschlägen in den USA "auf grauenvolle Art versucht worden, dieses Fenster wieder zu schließen. Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass dies nicht gelingt."

Der Deutsche Gewerkschaftsbund mahnte weitere Anstrengungen für den Aufbau Ost an. Die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede in Ost und West seien noch immer gravierend, erklärte DGB-Chef Dieter Schulte in Berlin. Nötig sei "ein kontinuierlicher Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften". Die Politik müsse die Wirtschaft drängen, mehr Verantwortung in den neuen Ländern zu übernehmen.

Altkanzler Helmut Kohl (CDU) warnte bei der zentralen CDU-Kundgebung mit scharfen Worten vor einer Regierungsbeteiligung der PDS in Berlin.

In Berlin werden die Feiern von einer rechtsextremistischen Demonstration und der Sorge vor gewalttätigen Protesten überschattet. Den erwarteten Aufmarsch von 1.000 NPD-Anhängern entlang des Kurfürstendamms am Mittwoch wollte die Polizei mit 4.000 Beamten sichern. Aus Protest gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten hat ein Bündnis zu einer Gegenkundgebung nahe der Gedächtniskirche aufgerufen, zu der 10.000 Teilnehmer erwartet wurden. In einer einzigartigen Protest-Aktion gegen die Rechtsextremisten wollten 300 Geschäftsleute am Kurfürstendamm ihre Schaufenster verhüllen.

Bundespräsident Johannes Rau startete im Schloss Bellevue die Online-Initiative "schulpartnerschaften.de ". Damit will er erreichen, dass Schulen eine Partnerschaft über die ehemalige innerdeutsche Grenze hinweg knüpfen. Als erste trugen sich Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Hertz-Gymnasiums Erfurt und des Frauenlob-Gymnasiums Mainz online auf der neuen Internetseite ein.

Quelle: ntv.de

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