Politik

Oben-ohne-Protest zu Weihnachten Femen-Aktivistin angeklagt

Mit ihrem halbnackten Auftritt wollte die Femen-Aktivistin auf das Machtmonopol der katholischen Kirche hinweisen. Nun droht ihr ein Prozess.

Mit ihrem halbnackten Auftritt wollte die Femen-Aktivistin auf das Machtmonopol der katholischen Kirche hinweisen. Nun droht ihr ein Prozess.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine junge Frau springt halbnackt auf den Altar des Kölner Doms - ausgerechnet zur weihnachtlichen Messe. Damit will sie gegen das Machtmonopol des Vatikans demonstrieren. Rund ein halbes Jahr später erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage.

Nach dem "Oben-ohne-Protest" in der Weihnachtsmesse im Kölner Dom hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen eine Femen-Aktivistin erhoben. Der Frau werde Störung der Religionsausübung vorgeworfen, teilte eine Sprecherin des Kölner Amtsgerichts mit. Die Anklageschrift sei ihrer Rechtsanwältin zugestellt worden. Sie habe nun zwei Wochen Zeit für eine Stellungnahme. Danach werde über eine Eröffnung des Verfahrens entschieden.

Die Aktivistin der Frauengruppe Femen war während des Weihnachtsgottesdienstes mit Kardinal Joachim Meisner halbnackt auf den Altar gesprungen. Auf ihren Oberkörper waren die Worte "I am God" ("Ich bin Gott") aufgemalt.

Laut Staatsanwaltschaft muss auch entschieden werden, ob das Erwachsenen- oder das Jugendstrafrecht angewendet wird, da die Beschuldigte zur Tatzeit noch nicht 21 Jahre alt war. Bei Erwachsenen kann eine Störung der Religionsausübung mit einer Geldstrafe oder einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Jugendstrafrecht sieht der Sprecherin zufolge etwa Sozialstunden oder auch die Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage vor.

Quelle: ntv.de, ame/dpa

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