Politik

Netzwerk der Terrorärzte Festnahme in Australien

Die Ermittlungen nach den verhinderten Terroranschlägen von London und Glasgow haben sich bis nach Australien ausgeweitet. Dort wurde am Montagabend ein achter Tatverdächtiger festgenommen, wie Ministerpräsident John Howard bestätigte. Demnach handelt es sich um einen indischen Arzt, der an einer Klinik im Osten Australiens arbeitete. Die Londoner Polizei untersucht derweil ein verdächtiges Fahrzeug nahe der U-Bahn-Station Tower Hill in der Londoner City. Zuvor war im Westen der Stadt ein verdächtigtes Paket gefunden worden. Dies sollte gesprengt werden, teilte die britische Polizei mit.

Unterdessen kündigte der britische Premierminister Gordon Brown als Reaktion auf die versuchten Anschläge die Bildung eines Nationalen Sicherheitsrats an. Das Gremium solle einen regelmäßigen Bericht zur nationalen Sicherheitsstrategie erstellen und mögliche Bedrohungen aufzeigen, sagte Brown in seiner ersten Unterhausrede seit seinem Amtsantritt. "Wir werden zu allen Zeiten wachsam sein und nie zurückweichen", fügte der Regierungschef hinzu.

Am Nachmittag nahm die britische Polizei zwei weitere Terrorverdächtige fest. Unklar war, ob ihre Festnahme in Zusammenhang mit den jüngsten Bombenfunden stehe. In Glasgow war zuvor ein weiteres mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug gefunden und kontrolliert zur Explosion gebracht. Das Auto war vor einer Moschee in der schottischen Metropole geparkt, wie die Polizei mitteilte. Die Behörden betonten allerdings, es gebe keine Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem muslimischen Gotteshaus und den mutmaßlichen Verantwortlichen für die gescheiterten Anschläge.

Der indische Arzt wurde am Flughafen von Brisbane festgenommen, als er das Land verlassen wollte. Howard zufolge hatte der 27-Jährige im vergangenen Jahr einen befristeten Arbeitsvertrag erhalten, nachdem er erstklassige Referenzen vorgelegt hatte. Ein zweiter Arzt an derselben Klinik im Staat Queensland wurde auf Grund der Aussagen des Verhafteten vernommen. Einzelheiten dazu wurden vorerst nicht mitgeteilt.

Unter den nunmehr acht im Zusammenhang mit den Anschlagsversuchen Festgenommenen befinden sich mindestens zwei weitere Ärzte - ein Iraker und ein Palästinenser mit jordanischem Pass. Der Iraker arbeitete an demselben Krankenhaus in Glasgow, in dem der Verdächtige weiter behandelt wurde, der bei der Autobombenexplosion am Flughafen der schottischen Metropole schwer verletzt wurde.

Die britische Innenministerin Jacqui Smith erklärte, bislang habe es Durchsuchungen an mindestens 19 Orten gegeben. Die Ermittlungen würden mit hoher Geschwindigkeit geführt. Spezialisten sichteten auch tausende Stunden an Aufnahmen von Überwachungskameras sowie Beweisstücke, die in den Häusern der sieben in Großbritannien festgenommenen Verdächtigen sichergestellt wurden.

Quelle: ntv.de

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