Juncker bereitet Bankenunion vor Finanzmärkte bekommen EU-Kommissar
26.07.2014, 11:17 Uhr
Bis Ende August will Juncker seine Kommissare benannt haben.
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Als langjähriger Chef der Eurogruppe weiß der künftige EU-Kommissionspräsident Juncker, wie schwer es sein wird, die Bankenunion zu stemmen. Darum will er einen eigenen Kommissar mit der Aufgabe betrauen.
In der neuen EU-Kommission soll es einem Medienbericht zufolge einen Kommissar geben, der eigens für die Finanzmärkte zuständig ist. "Der künftige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will ein eigenes Ressort für Finanzmärkte schaffen", berichtet die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf EU-Kreise.
Die Neuverteilung der Aufgaben in der Kommission stoße in der Bundesregierung auf große Zustimmung, heißt es weiter. Bisher war der Franzose Michel Barnier als Binnenmarktkommissar auch für die Finanzmärkte zuständig.
In dem Sektor stehen gewaltige Reformen an. Die angestrebte Bankenunion, mit der die Steuerzahler in der Eurozone künftig besser vor den Folgen von Finanzkrisen geschützt werden sollen, ist aus Sicht der Bundesregierung das größte wirtschaftliche Projekt in Europa seit Einführung des Euro. Zu dem Vorhaben gehört die gemeinsame Aufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB), die im November ihre Arbeit aufnehmen soll.
Zweiter Pfeiler ist ein Abwicklungsmechanismus für marode Geldhäuser, der nach langem politischen Tauziehen in den kommenden Jahren entstehen soll. Der neue Kommissionspräsident Juncker soll bis zum EU-Gipfel Ende August sein Konzept für die Besetzung der neuen Kommission vorlegen. Dabei stellt jedes der 28 Mitglieder der Union einen Kommissar. Bis Ende Juli haben die nationalen Regierungen Zeit, ihre Kandidaten zu nominieren.
Quelle: ntv.de, mli/rts