Politik

Verbündeter der USA Flächenbrand erreicht Jemen

Die Jemeniten wollen keine Präsidentschaft auf Lebenszeit.

Die Jemeniten wollen keine Präsidentschaft auf Lebenszeit.

(Foto: dpa)

Inspiriert von den Protesten in Tunesien gehen auch in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa Tausende auf die Straße. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Präsident Salih, der seit 1978 an der Macht ist. Salih gilt jedoch als Verbündeter der USA.

Inspiriert von den Protesten in Tunesien haben in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa tausende Demonstranten den Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Salih gefordert. Mit Blick auf den Sturz des tunesischen Staatschefs Zine El Abidine Ben Ali nach 23 Jahren an der Macht, riefen die Demonstranten, Ben Ali "ging nach 20 Jahren, 30 Jahre im Jemen sind genug". Der 68-jährige jemenitische Staatschef Saleh war 1978 an die Macht gelangt. Bei den ersten demokratischen Wahlen 1999 wurde er als Präsident bestätigt, 2006 wurde er erneut für sieben Jahre gewählt.

"Nein zur Mandatserneuerung, Nein zur Erbnachfolge" und "die Stunde des Wandels ist gekommen", rief die Menge in Sanaa, die dem Demonstrationsaufruf eines Oppositionsbündnisses gefolgt war. Nach Angaben der Organisatoren gab es vier getrennte Kundgebungen, um die Polizei zu zerstreuen. Die Regierungspartei organisierte als Gegengewicht zu den Oppositionsprotesten ebenfalls vier Kundgebungen, die tausende Menschen anzogen. Nach ersten Berichten blieben die Demonstrationen friedlich.

Präsidentschaft auf Lebenszeit

An den Demonstrationen beteiligen sich auch zahlreiche Frauen.

An den Demonstrationen beteiligen sich auch zahlreiche Frauen.

(Foto: dpa)

Im Parlament wird derzeit trotz des Protests der Opposition eine Änderung der Verfassung diskutiert, die Salih eine Präsidentschaft auf Lebenszeit sichern könnte. Die Opposition wirft Salih zudem vor, die Macht an seinen ältesten Sohn Ahmed übergeben zu wollen. Dieser ist Chef der Republikanischen Garde, der Eliteeinheit der Armee. In einer am Sonntagabend vom Fernsehen übertragenen Rede wies der Staatschef die Vorwürfe zurück. "Wir sind eine Republik und ich bin gegen die Übertragung der Macht", sagte Salih. Im Jemen sind für den 27. April Parlamentswahlen angesetzt.

Salih gilt als Verbündeter der USA bei der Bekämpfung der Al-Kaida-Terroristen, die sich in einigen Regionen des Jemen versteckt halten. Er ist seit 1978 im Amt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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