Politik

Millionen-Hilfe aus den USA Flüchtlinge kehren zurück

Tausende haben ihre Städte und Dörfer verlassen.

Tausende haben ihre Städte und Dörfer verlassen.

(Foto: dpa)

Nach kirgisischen Behördenangaben sind die meisten der ins benachbarte Usbekistan geflohenen Menschen in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Übergangsregierung hält an dem für Sonntag geplanten Referendum zur Vorbereitung von Parlamentswahlen fest.

Zwei Wochen nach Beginn der Unruhen im zentralasiatischen Kirgisistan sind die meisten der Flüchtlinge aus dem benachbarten Usbekistan nach Behördenangaben in ihre Heimat zurückgekehrt. Insgesamt hätten sich in den vergangenen Tagen 70.000 Menschen auf den Weg zurück in ihre Heimat gemacht. Nach Angaben kirgisischer Behörden waren rund 75.000 Menschen vor der Gewalt in dem zentralasiatischen Land nach Usbekistan geflohen. Internationale Hilfsorganisationen sprachen dagegen von mehr als 100.000 kirgisischen Flüchtlingen in Usbekistan.

Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und Angehörigen der usbekischen Minderheit kamen nach offiziellen Angaben 251 Menschen ums Leben, die kirgisische Übergangsregierung schätzt die Opferzahl jedoch zehn Mal höher ein. Neben den Flüchtlingen in Usbekistan waren weitere 300.000 Kirgisen nach Angaben von Hilfsorganisationen innerhalb des Landes vertrieben worden. Die Unruhen sollen durch koordinierte Übergriffe auf die usbekische Minderheit im Süden des Landes ausgelöst worden seien.

Millionen-Hilfe aus den USA

Angesichts der humanitären Notlage in Kirgisistan haben die USA weitere 48,3 Millionen Dollar (39,3 Millionen Euro) Soforthilfe zugesagt. Die US-Entwicklungshilfebehörde USAID hatte bereits mehr als 15 Millionen Dollar Hilfe auf den Weg gebracht, um Flüchtlingen im Süden des zentralasiatischen Landes zu helfen, wie das US-Außenministerium bekannt gab. Unterstützt wurden zudem das Rote Kreuz und der Rote Halbmond, außerdem wurden 15,6 Millionen Dollar für Ordnungsmaßnahmen und als Wirtschaftshilfen zur Verfügung gestellt.

Otunbajewa hält an Referendum fest

Die Übergangsregierung will an dem für Sonntag geplanten Referendum festhalten. Diese Zusicherung habe man von Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa erhalten, teilte die Bundesregierung in Berlin mit. Wichtig für die Aussöhnung sei dabei, dass die usbekischen Flüchtlinge an dem Referendum teilnehmen könnten.

Das Referendum soll den Weg zu Parlamentswahlen im Herbst freimachen. Die Bundesregierung und die EU unterstützen diesen Weg, weil die fehlende Legitimation der Übergangsregierung als eines der größten Probleme angesehen wird.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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