Amnesty warnt Flüchtlingskatastrophe im Irak
05.10.2002, 08:31 UhrDie Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat vor einer Flüchtlingskatastrophe im Falle eines US-Angriffs auf den Irak gewarnt. "Es ist damit zu rechnen, dass die Türkei und Iran ihre Grenzen schließen", sagte die Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, Barbara Lochbihler. Schon die Androhung eines Militärschlags treibe viele Menschen in die Flucht.
"Die Auswirkungen eines Militärschlags auf die Zivilbevölkerung werden in der Irak-Debatte so gut wie gar nicht berücksichtigt", kritisierte Lochbihler. Die Tatsache, dass Bush seine Irak-Politik auch mit der Menschenrechtslage im Irak begründet, sieht Lochbihler als reines Kalkül. "Auf die Menschenrechtsverletzungen unter Saddam Hussein weist Amnesty International schon seit 1988 hin", sagte sie. Wenn es wirklich darum ginge, hätten die USA sich schon früher für den Schutz der Menschenrechte im Irak einsetzen können.
Amnesty appellierte an die Bundesregierung, auch weiterhin an einer politischen Lösung des Irak-Konflikts festzuhalten.
Quelle: ntv.de