Syrische Regierungstruppen kontrollieren Kussair Flugzeuge greifen Ziele im Libanon an
08.06.2013, 14:21 Uhr
Mit der Einnahme von Kussair hat die syrische Armee einen wichtigen Sieg errungen. Dank der Hilfe der Hisbollah.
(Foto: picture alliance / dpa)
Syrische Regierungstruppen nehmen den letzten von Rebellen gehaltenen Stützpunkt nahe der zurückeroberten Stadt Kussair ein. Unterstützung kommt von der libanesischen Hisbollah. Die Syrer machen unterdessen Jagd auf Rebellen - bis hinein in den Libanon.
Der Kampf um die Stadt Kussair scheint entschieden: Truppen der syrischen Regierung haben den letzten von Rebellen gehaltenen Stützpunkt erobert. Unterstützt von Kämpfern der libanesischen Hisbollah vertrieben sie die Aufständischen aus der Ortschaft Buwaida, wie aus Sicherheitskreisen und vonseiten der Rebellen verlautete. Dutzende aus Kussair geflohene Kämpfer der Aufständischen seien gefangen genommen worden. Die Truppen hätten in Buwaida "Sicherheit und Stabilität wieder hergestellt", berichtete das staatliche Fernsehen.
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, es habe Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen gegeben. Die Regierung wird von der libanesischen Hisbollah-Miliz unterstützt. Von "hunderten Zivilisten und Verletzten" in dem Dorf gebe es keine Nachricht, erklärte der Chef der Organisation, Rami Abdel Rahman.
Beobachtungsstelle befürchtet Massaker
Die Beobachtungsstelle habe den Kontakt zu den Aufständischen in der Gegend verloren. Es müsse ein "Massaker" befürchtet werden. Durch die Eroberung der einstigen Rebellenhochburg kontrollieren die Regierungstruppen nun das Gebiet zur libanesischen Grenze wieder vollständig. Durch die Region verlaufen wichtige Verkehrswege für den Nachschub und Waffen der Kriegsparteien.
Zudem melden libanesische Sicherheitsbehörden erneute Angriffe syrischer Kampfflugzeuge auf Ziele im Libanon. Wie die Polizei mitteilte, wurden zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche Gebiete im Osten des Landes getroffen. Sechs Raketen seien in der Grenzregion von Arsal eingeschlagen, hieß es. Das syrische Militär habe dort Rebellen verfolgt, die aus der wochenlang umkämpften Kleinstadt Kusair geflohen seien. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben.
In der Region dauern die Kämpfe an, wie auch die syrischen Menschenrechtsbeobachter bestätigten. Die libanesische Gesellschaft ist in ihrer Haltung zum Bürgerkrieg im Nachbarland tief gespalten. Beobachter befürchten deshalb auch dort eine Eskalation der Gewalt.
Quelle: ntv.de, rts/dpa