Politik

Neue Gewalt im Irak Folterlager entdeckt

Bei einem Autobombenanschlag im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens 24 Menschen getötet worden. Knapp 70 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der Anschlag habe sich im Geschäftsviertel Sinak ereignet. Mindestens zehn Autos seien in Flammen aufgegangen.

US-Truppen hatten zuvor 41 Männer aus einem mutmaßlichen Gefangenenlager der Al Kaida befreit, in dem offenbar gefoltert wurde. Einige der Gefangenen seien in dem Lager südlich von Bakuba wohl seit Monaten eingesperrt gewesen, teilte das US-Militär mit. Es gebe Hinweise auf Folterungen. Einige Gefangene hätten Knochenbrüche aufgewiesen. Andere Insassen berichteten, sie seien mit den Beinen nach oben an der Decke aufgehängt worden.

Die Gefangenen seien in einem kleinen Bau aus Beton und Lehm untergebracht gewesen und hätten in überfüllten Räumen auf schmutzigen Decken und Kissen schlafen müssen, hieß es seitens des US-Militärs. Von den Lagerwächtern fehlte der irakischen Polizei zufolge jede Spur. Dem gemeinsamen Luft- und Bodeneinsatz mit der irakischen Armee in der Provinz Dijala sei ein Hinweis aus der Bevölkerung vorausgegangen.

Bislang war von Al-Kaida-Gefangenenlagern nichts bekannt. Die Extremisten haben bisher zumeist ihre Opfer kurz nach der Gefangennahme getötet. Nach der Sicherheitsoffensive US- und irakischer Truppen in Bagdad haben sich viele Aufständische in die Region um Bakuba nordöstlich der Hauptstadt zurückgezogen. Die ethnisch gemischte Provinz Dijala war Schauplatz einiger der schwersten Kämpfe und Anschläge seit der US-geführten Invasion vor vier Jahren. Zuletzt hatte der US-Militärkommandeur in der Region Verstärkung angefordert, um der zunehmenden Gewalt Herr zu werden.

Quelle: ntv.de

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